ablassung,
die
.
1.
›Versäumnis, Unterlassung von etw.‹;
zu  1.

Belegblock:

Lemmer, Brant. Narrensch.
106
Ü (
Basel
1494
):
Ablossũg gutter werck.
2.
›Aufhebung, Annullierung von etw.‹;
zu  4.

Belegblock:

Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
über die selben eyde nüt dispensieren noch abelossunge oder widerrede zů tůnde in deheinen weg.
3.
›Nachlaß oder Erlaß von etw. (z. B. einer finanziellen Verbindlichkeit)‹;

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (
els.
1521
):
wann wetter [...] in etwan schaden thůt, so thůt in die herschaft ain ablaßung der gült.
4.
›Vergebung (der Sünde)‹; zu  11; vgl.  5; offen zu 5.

Belegblock:

Feudel, Evangelistar
3, 26
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Johannes waz [...] predigende dy toufe der ruwe in ablazunge der sunden.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
405, 6
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
ob die ablassung der sünden si die gerehtmachunge dez bösen.
Ebd.
408, 2
:
von der etwer übergewandelt wirt von einer wis der (un)gerehtikeit übermitz ablazunge der sünden.
Warnock, Pred. Paulis
12, 62
(
önalem.
,
1490
/
4
):
Ze dem andren hat Jhesus nit allain úns ablausung der súnden erworben, me och ablausung aller pen und půss.
Ebd.
9, 285
;
5.
›Nachlaß oder Erlaß von Sündenschuld und Sündenstrafen; Berechtigung zur Erteilung solchen Nachlasses oder Erlasses‹;
zu  11; vgl.  6.

Belegblock:

Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst 1, *
14, 21
(
önalem.
,
1593
/
4
):
Aber dise Glichsner gebent sich us, suͤ habint me Gewalt und Ablausung, denn inen vom roͤmischen Stůl verlichen ist.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
dass Got in ablassung der schuld ouch ablasse die pin.