ablösung,
die
.
1.
›Abnahme, Loslösung von etw. (z. B. Christi vom Kreuz)‹; zu  1, aber nur eingeengte Verwendung belegt.

Belegblock:

Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Sie gie einest ze angender vasten in daz múnster, da dú abloͤsung mit geschniten bilden uf einen alter stat.
2.
›Ablösung, Loskauf von etw. (z. B. von Verbindlichkeiten aller Art, von Strafe), Auslösung von etw. (z. B. einer Stadt aus der Pfandschaft)‹;
zu  4.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.
Wortbildungen:
ablösungsbrief
,
ablösungsgeld
,
ablösungshilfe
,
ablösungspfundgeld
,
ablösungszeit.
Syntagmen:
a. vorbehalten/ gestatten/ tun; (eine stat) auf a. geben, etw. bis auf die a. verzinsen; a. des zinses, der stat/ summe/ strafe.

Belegblock:

Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
is wart ouch eyn krig am ryne [...] umme abe losunge einer stad.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
fúr die 90 túsig guldin do gab im der herzoge Tanne, Senheim, [...] uf ein abloͤsung.
Maaler (
Zürich
1561
):
Abloͤsung/ das ist/ trost vnnd macht seyn/ versetzt vnd verpfendt gůt wider an sich zeloͤsen.
Rintelen, B. Walther
40, 6
(
moobd.
,
1552
/
58
):
so ist er schuldig, [...] den Freundten die Ablosung / in dem Werdt [...] zu gestatten.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
35, 20
(
mslow. inseldt.
,
1605
):
iśt ihme [...] Zu ablöśung diśer Leibeśtraffe, Zur buśśe 20 florin Zu erlegen auferlegt worden.
Toeppen, Ständetage Preußen
3, 146, 1
;
Merk, Stadtr. Neuenb. ;
Hauber, UB Heiligkr. ;
Welti, Stadtr. Bern ;
Rintelen, a. a. O.
38, 15
;
3.
›Ablösbarkeit, Recht auf Loskauf von etw. (z. B. Zinsen)‹; Metonymie zu 2.

Belegblock:

Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
Mag man des czinses eygintlicheit noch abeloszunge mit gerichte nicht geczugen.
4.
›Vergebung, Erlaß von etw. (z. B. Sünde)‹;
zu  5.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
86, 78
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Erwirb mir, das ich vinde | ablosung aller meiner sünd | und daz mir huld und gnad werd künd.
5.
›Ablösung von einer Tätigkeit (z. B. von der Wache)‹.

Belegblock:

Wrede, Aköln. Sprachsch.
28b
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 41
.