ablässig,
Adj.
1.
›nachlässig, säumig, ohne Ernst, besonders in religiöser Hinsicht‹; bei letzterer Nuance Tendenz zu ›abtrünnig, abgefallen‹; vgl. 1; 6; offen zu 2.Belegblock:
als der [kunig] [...] ersucht ward, [...] sich in deutzsche land zu fugen, darin er ablessig was.
Christiano autem remissio peccatorum et alii remittere das sie es sollen thun, non solum sint ablessig, sed etiam malos stercken.
solten wir billich schamrot werden / das wir so gantz ablessig vnd sewmig sein / Vnser edle sprach so vnwert [...] halten.
lont úch den túfel [...] keine widerwertige swermuͤtikeit oder ruwen ingetragen oder abelessikeit
(Var.:
intragen in ablessigem verdriessen).
Darauf ermon jch die ablaessigen Christen. daz jr Ewr engel [...] anrueefft.
Voc. inc. teut.
a iijr
; 2.
›einer Handlung oder Sache abgeneigt, sie verweigernd, ablehnend‹.4.
›bereit zu vergeben, zu verzeihen‹.Belegblock:
Noch daz er [gat] ainig darumb sei | parmherczig, ablessig da pei | und mit niht überlestig.