abkaufen,
V.
– .1.
›jm. etw. (z. B. Liegenschaften) abkaufen, etw. durch Kauf von jm. erwerben‹.Rechtsgeschichtliche Texte.
Syntagmen:
den acker / garten / flachs, das pferd / gut / erbe, die scheuer a., got den himmel a.
Belegblock:
das ÿm der polen Jan eÿn phart hette ap gekawft.
ob [...] ein kaufman [...] ime sein gut [...] abkauft.
ettlich gaystpolster [...] woͤllen got den hymel mit jren wercken abkauffen.
Doubek u. a., a. a. O.
735
; Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
77, 27
; Skála, Egerer Urgichtenb.
123, 4
; Mon. Boica NF
2, 1, 66, 17
; 2.
›sich von etw. (z. B. von rechtlichen Verpflichtungen, aus einer Abhängigkeit, aus Gefangenschaft) los-, freikaufen‹.Rechtsgeschichtliche Texte, Chroniken.
Syntagmen:
refl.; sich bei/von jm. a., sich mit geld/gut a., sich der leibeigenschaft a.
Belegblock:
so einer oder mer sich der selben [libeigenschaft] abkoufen und an ander ordt und end ziechen.
etlich christen, so etwaß hetten, kauften sich ab von den amptleuten.
3.
›etw. (z. B. eine rechtliche Verbindlichkeit, finanzielle Auflage) ablösen‹.Rechtsgeschichtliche Texte.
Syntagmen:
den zins / weizen, die erbsen, die einung, das selgeräte, leibgedinge a.
Belegblock:
domit sollen die obgemelten zinß widder abgekoufft erlediget und dieser brieff mit siner innhaltung crafftlos und untogelich sin.
wie man selgeraͤt oder ewig zins ab huͥsren ab kouffen sol.
dasselb leibgeding sy abgechaufft hat.
4.
›jn. mit Geld abfinden‹.Belegblock:
Do künig Karle alsus hette sine vigende abegekouft und überkumen.