abgründig,
Adj.
1.
›abgrundtief, bodenlos‹ (negativ bewertet);
zu  4.

Belegblock:

Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
si [creature] enwere noch denne ein abgrúndeg nicht vor siner hoͤhi.
2.
›unergründlich, grundlos, tiefgründig, unauslotbar (vom Wesen Gottes)‹;
zu  5.
14. Jh., mystische Texte.
Syntagmen:
a. freude / güte / warheit / weisheit / demütigkeit / reichheit (gottes), a. wesen (gottes).

Belegblock:

Eichler, Ruusbr. obd. Brulocht
1, 919
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
das er [Ihesus] nach sinre gotheit vngemessen ist vnd vnbegriffenlich ist vnd vnzergenglich vnd abegrúndig.
Ebd.
2, 941
:
wie sv́ [nature der gotheit] ist simpelheit vnd einvaltikeit, vnzergenglich hoͤhe vnd abgrúndige tiefe.
Ebd.
2, 953
;
961
;
1808
;
2011
;
3, 223
;
Vetter, Pred. Taulers .
3.
›(in sich selber) ruhend, gründend‹.

Belegblock:

Jostes, Eckhart
88, 22
(
14. Jh.
):
Nu̇ sprechen sulch lerer, daz ez wol mu̇glich wer, daz die sele moht diser formlicher red eineu bekennen su̇nder die andern und also selik sein. Und dez en ist niht, wann so mu̇st ein ieglich formlich red su̇nder die andern, abgescheiden vom wesen, abgrundik in ir selber sein, und daz ist unmu̇glich.