abenteurig,
abenteurisch,
Adj.
Beide Bildungen sind synonym.
– 15., vor allem 16. Jh.
1.
›merkwürdig, seltsam, wunderlich, phantastisch‹; wie  2 zu  59; offen zu 2.

Belegblock:

Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
wie ain seltzamer, abenteüriger herr er gewesen.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
wmd.
1521
):
ist es nit abendeurig, daß man von solichen dreien stiften golt, gut und gelt mit breiten filzhuten bringen sol?
Schottenloher, Flugschrr.
64, 16
(
Landshut
1523
):
der [...] hat die abendteuͤrische brief pracht, dy sol Frantz an den Teufl umb hilff geschrieben haben.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Die künstler [...] schreiben vil abenteurisch ding, das unerfarn unglaublich ist.
2.
›närrisch, possierlich (z. B. von Personen und Verhaltensweisen)‹;
Bedeutungsverwandte:
 1, ; vgl. .

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1556
):
Ey, lieber, der narr ist abentewrisch, | Ist gar einfeltig und sehr beurisch.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Abenthewrig / der sich naͤrrisch stelt. [...]. Ein abentheuriger / possierischer Tantz / ein Moͤrischer tantz.
3.
›waghalsig, kühn, verwegen‹; wie  3.

Belegblock:

Chron. Köln (
Köln
1499
):
dat der keiser ouch ein aventursch man was, dat he alzit plach mit den eirsten zo sin.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
15. Jh.
):
und namen ain hauptman [...], der was ain aubentirig man und münch auß grawen orden.
4.
›mit alchemistischen Methoden zubereitet‹;

Belegblock:

Rohland, Schäden
44
(
nalem.
/
schwäb.
,
1400
/
33
):
ain aubentürigs öl.