abdringen,
V., unr. abl.
1.
›jm. e. S. (z. B. Land) oder e. P. abnötigen, abzwingen, mit Gewalt entreißen‹; offen zu 2.Syntagmen:
mit Dat. d. P. und Akk. d. S.; den lon / schlüssel, die behausung / feste / schrift, das land
(oft)/regiment / lehen / banner a.; das weib a.
Belegblock:
waz sî heidenischir lant | hernâch mit strîtendir hant | den heidin abgedringin | mochtin unde betwingin.
Dieweil dann die ungehorsam gemeind den geschlechten das regiment [...] abgetrungen und genötigt.
Wo jme dan derhalb sein lehenherr di lehen abdruͤnge.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth ;
Dinklage, Frk. Bauernweist.
28
; Neubauer, Kriegsb. Seldeneck
88, 34
; Ukena, Zuger Trag.
2855
; Schwartzenbach
A iiijr
stehen die Bedeutungen 1-3 zusammen.2.
mit verengerter Bed. im Anschluß an 1: ›etw. (z. B. eine Stadt) erobern, militärisch einnehmen‹.Syntagmen
mit Akk. d. S.: die stat, das haus, den markt a.
3.
›jn. (von einer Tätigkeit, Aufgabe) wegdrängen, vertreiben‹.Belegblock:
hadde he sich gereit, misse zo lesen, und was an dem elter: so drongen in die von Paris dan af.
Weme zu schmeltzen gestadt wirdet, der sall von niemants abegedrungen werden.
so habent se des recht das se in abdringen.
4.
›(Gewässer) ableiten‹.Belegblock:
Wrede, Aköln. Sprachsch.
9b
.