abbrennen
(auch mit
r
-Metathese, vgl. dazu
brennen
),
V.,
meist mit Rückumlaut:
abbrante, abgebrant / abgebränt
(letzteres obd.); Kausativum zum Sing. Prät. von
-brinnen;
im eigenen Belegmaterial in der Regel von diesem getrennt, vgl. aber 4.
1.
›etw. (z. B. Dörfer) niederbrennen, durch Brand verwüsten; e. P. verbrennen (als Strafe)‹;
zu  2.
Syntagmen:
trans.;
das dorf / haus / land, den stand / stadel / markt a.; jn. a.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
,
um 1400
):
ind had eme eine nuwe galge gemacht: dar heink man in an ind brant in dae af, want id was ein quait schalk.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
doch truͤwent sü, sü woltent das lant gerwe abe bürnen.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
[er] prannt in der Reichenau 14 dorffer ab.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1606
):
damit nit die wiltbrättständ außgehackt oder abgebränt werden.
Vetter, Pred. Taulers ;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ; ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
2.
›e. S. (z. B. Meßgeschirren) ein Eichzeichen einbrennen‹;
zu  7.
Syntagmen:
Trans.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1446
):
daß wür hie sollen haben einen brenten zuber, und der soll abgebrent werden zu Pulkhau und gehämbt.
3.
fachsprachl.: ›(Metalle) schmelzen‹;
zu  11.

Belegblock:

Müller, Welthandelsbr.
155, 9
(
schwäb.
,
1506
):
So ich aber schwatzer brand in daz konigreich füren wöllt, daz halb abbrent wär.
4.
›verbrennen, brennend zugrunde gehen (von Konkreta)‹; ütr. auch vom Herzen gesagt;
zu  14.

Belegblock:

Wrede, Aköln. Sprachsch.
7a
/b;
Dietz, Wb. Luther .
5.
›auf jn. schießen‹; Synekdoche von der Teilhandlung ›das Pulver anzünden‹.

Belegblock:

Preuss. Wb. (Z)
1, 13
.