abblasen,
V., unr. abl.
1.
›durch Blasen ein Zeichen geben, meist zur Beendigung des Kampfes, aber auch zur Verkündung von Tageszeiten‹;
zu  4.
Zur Sache:
Moser, Musik Lex.
1, 1
.
Syntagmen:
fachtextlich ohne Obj.

Belegblock:

Schoop, Qu. Düren
33, 4
(
mfrk.
,
1609
):
Keine Stadtpfortz soll morgens uf Abblaisen des Thurnwechters eroffnet werden.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Alda ließ der römisch hauptman abplasen, ließ sein kriegsvolk wider abziehen.
2.
›etw. (Licht) ausblasen‹; ütr.: ›jm. (das Lebenslicht) ausblasen‹;
zu  2.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1.

Belegblock:

Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
wen man’s [liecht] aber abplies.
Ütr.: Maaler (
Zürich
1561
):
Einen das liecht Abblaasen / Dz ist toͤdtẽ / erstecken.
3.
›etw. weg-, fortblasen‹; ütr.: ›etw. in den Wind schlagen‹;
zu  2.

Belegblock:

Lemmer, Brant. Narrensch.
110a, 194
(
Basel
1494
):
Wann ettwas jn dem drinckgschyrr lyt | Ob man das mit dem mund abbloß.
Golius (
Straßb.
1579
):
der wollechte samen an den kreuttern / so sich laßt abblasen.
Ütr.: Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
dar zů er zem ersten eins isinen flisses bedoͤrfte, das bloset er nu ab.
4.
„›das Fleisch des geschlachteten kleinen Viehes (Lämmer, Hämmel, Kälber) abblasen‹, als Unsitte der Metzger seit dem 16. Jh. bezeugt“.

Belegblock:

Wrede, Aköln. Sprachsch.
6b
(Sache bleibt dort unklar).