abätzen,
V.
1.
›(jm.) etw. (z. B. Getreide, mit Objektverschiebung: ein Grundstück) abweiden / abweiden lassen‹;
zu  2.
Rechts- und wirtschaftsgeschichtliche Texte; bildlich in Satiren, Agitationstexten. Vgl.
Leitzmann, Fischartiana
41
.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1.
Syntagmen:
(jm.) das gut / feld / heu / gras / korn / laub / getreide, die weide / wiese a.

Belegblock:

Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
297, 6
(
thür.
,
1474
):
yre guter [...] lest er yn met syn schaffen abetczen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1412
):
ob [...] im das [feld] abgeetzt wurde mit dem vich.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
er wuͤrd die Weid abetzen, das ir Fich Mangel muͤst leiden.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
211b, 3
;
Dirr, Münchner Stadtr. ;
Schade, Sat. u. Pasqu. ;
2.
›(jm.) etw. (z. B. Hautmerkmale) wegätzen, durch ätzende Substanzen entfernen‹; Ütr. zu 1;
zu  5.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3.
Syntagmen:
fleisch, har a.

Belegblock:

Fastnachtsp. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Mit künsten reicher erznei, | Die künnen mit bewerten sachen | Di langen tutten kürzer machen | [...] | Und den die dinglein im hintern an setzen, | Den künnen sis gar hübschlich ab etzen.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
96, 3
(
Frankf.
1535
):
Auß vngeleschtem kalck vnd Arsenicum machet mann ein salb die das har ab etzet / also das keyns mer an der selben stat wachsen mag.
Ebd.
110, 15
;
136, 13
.