äusserlich,
Adj.
1.
›auswärtig‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.
Syntagmen:
ä. recht.

Belegblock:

Rwb (a.
1544
).
2.
›äußerlich; leiblich, körperlich, natürlich, weltlich; sinnlich problemlos wahrnehmbar, im Gegensatz zu leicht vollziehbar‹.
Md./wobd.; Texte religiösen (oft: mystischen) Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
 1; vgl. (Adj.) 2, ,  4,  9.
Gegensätze:
 3.
Syntagmen:
etw. ä. vernemen, den leib ä. zieren, ä. ein man / weib sein, ä. einen unterschied machen, sich ä. betrübt erzeigen
;
ä. mensch / schein / sin / stand / tempel, ä. bild / gebet / leiden / liecht / regiment / schweigen / werk / wesen / zeichen, a. abgötterei / arbeit / bewegnis / flamme / freude / gebärde / gevatterschaft / gestalt / hitze / kasteiung / larve / lere / übung / zucht.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
die mit eigenschaft gebunden sint an gebete, an vastenne, an wachenne und aller hande ûzerlîcher üebunge und kestigunge.
Thiele, Minner. II,
32, 214
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
das ich kyesen, das ist van bynnen, | niet na uysserlichen synnen.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Dar durch die sele gibt | Dem libe daz er hait das usserliche licht.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
346
(
pfälz.
,
1436
):
das das mensch mit [...] perlin oder edelgestein sinen lip ziert v̈sserlich?
Luther, WA  f. (
1523
):
Denn volkomenheyt unnd unvolkomenheyt steht nicht ynn wercken, macht auch keynen sondern eusserlichen standt unter den Christen, sondern steht ym hertzen, [...], das wer mehr glewbt unnd liebt, der ist volkomen, er sey eußerlich eyn man odder weyb [...]. Denn liebe unnd glawbe machen keyne secten noch unterscheyd eußerlich.
Ders. Hl. Schrifft.
2. Kor. 4, 16
(
Wittenb.
1545
):
ob vnser eusserlicher Mensch verweset / So wird doch der innerliche von tage zu tage vernewert.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Nun ist vnter den Menschlichen eusserlichen mitteln nach der Predig [...] vnd nach dem hochheiligen Sacrament kaum ein kraͤfftigers, bessers vnd annemblichers mittel [...] als mit schoͤnen Lobgesaͤngern GOtt ehren.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
14. Jh.
):
alle usserliche gebet ensint so andechtig nút.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
251, 9
(
els.
,
1362
):
das in dem werke dez heiligen geistes vsserlich in der megde libe wurde erzǒget die grosse minne vnd gnode die innerliche der heilige geist in Marien herze hette gesencket.
Ebd.
520, 27
:
doch enphant die gotteliche minne die vsserliche hicze nút: die innerliche hicze enzunte sin herze uil sterklicher denne die vsserliche flamme sinen lip pinigite.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
so würckent ettewaz usserliches werckes mit den henden.
Reu, Süddt. Kat.
1, 598, 16
(
Nördlingen
,
1542
):
Fr. Wölchs ist die eusserliche abgötterey? Antw. So man silberine, guldine vnd der gleichen bilder, Son, mon, engel, menschen oder thier anbetet.
Quint, a. a. O. ; ;
Ders., Eckharts Trakt. ; ; ;
Steer, a. a. O.
130
;
Vetter, a. a. O. ; ; ;
Bihlmeyer, Seuse ;
Williams u. a., a. a. O.
521, 4
;
14
;
557, 23
;
770, 8
;
772, 2
;
769, 32
;
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. ;
Vetter, Schw. zu Töß ;
Jörg, Salat. Reformationschr.
707, 16
;
Enders, Eberlin ;
Dietz, Wb. Luther ;
Göpfert, Wb. Katechismus
40
;
3.
›fremd im Benehmen, eigenartig‹.
Syntagmen:
jn. ä. abtun.

Belegblock:

Schweiz. Id. (
16. Jh.
).
4.
gegensätzlich zu  1.