ärmlich,
armlich,
armelich,
Adj.;
Adv.
auch
ärmlichen.
1.
›arm, bedürftig; freiwillig in Armut lebend‹; vgl. (Adj.) 13,  1; wegen der geringen Anzahl der Belege faßt der Bedeutungsansatz
arm
(Adj.) 1 und
arm
3 zusammen.
Bedeutungsverwandte:
(Adj.); vgl.  1.
Wortbildungen:
ärmlichkeit.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Her [sun] waz des willen vlizic | Daz her armelichen vur | Uz siner richen orbur | In unse jamirige leit.
Gille u. a., M. Beheim
99, 648
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
‘wie ist eur leben so armleich!’ | sy sprachen: ‘herr, das ewig reich | well wir da mit verdienen.’
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
wart inallensament gar | Gebresten an ir libes nar: | Des wurdent sú ærmlichen leben, | Inhunger und innoͤten streben.
2.
›irdisch, menschlich‹;
vgl. am ehesten (Adj.) 11.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Daz dieser tuermeziger kauf | In diz armeliche vleisch slouf.
was der gotheit zu cleine | Diz armeliches ummecleit
[der Leib Marias].
3.
›schlecht, gering im Wert‹;
vgl. (Adj.) 15.

Belegblock:

Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 211, 20
(
schwäb.
,
1446
/
47
):
So sind da gelegen 90 omen armlichs wins, den nymen koffen wolt.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Ein ärmlichs kaltes gesang machen.