ängsten,
V.
1.
›jn. in Not bringen, bedrängen, bedrücken‹;
offen zu 3; vgl. (
die
1.
Bedeutungsverwandte:
 1, (V.) 1, ,  3,  1,  2,  2, , , ; vgl.  1.
Wortbildungen:
ängster.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Leipzig
1537
):
Heyliger Gott, | Von vns wolst auch nit weichen in der nodt, | So vns die Hell wuͤrd engsten mit dem teuffell.
Rot
290
(
Augsb.
1571
):
Angsten, zwingen / dringen / martern.
2.
›sich ängstigen, sorgen, sich beklemmt fühlen; in Angst geraten, Angst bekommen‹;
vgl. (
die
2.
Bedeutungsverwandte:
(V., unr. abl.) 1.
Syntagmen:
meist refl.
Wortbildungen:
ängstung.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Soll ich denn teglich engsten mich, | Mit bitterlichen schmertzen | In meinẽ hertzen.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Do anxte der vater sere unnd was sere ersrocken.
Sachs (
Nürnb.
1560
):
Fünff stück einem man ängstung machen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
angstet in so hoch, das die andern diener herzu kammen.
im auch nit wenig angsten thette, wie er sich bei so [...] erfarnen leuten halten welt.
Banz, Christus u. d. minn. Seele
71
(
alem.
,
1. H. 15. Jh.
):
So müstist dich in allen schmiegen | Und lernen liegen und triegen | Und angsten und sorgen, | Ob dir ieman wölt lihen und borgen.
Niewöhner, Teichner
185, 36
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
so hiezze nicht ein angster paz | denn eins uͤbeln weibez leben. | im mag angsten wol da neben. | wez er mit ıͤr phlegen wil, | er hat not und angst vil.
3.
›jn. in militärische Bedrängnis bringen, jn. belagern; unterdrücken‹;
Spezialisierung zu 1; vgl. (
die
3.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  2.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Jes. 29, 3
(
Wittenb.
1545
):
ich wil dich belagern rings vmbher / vnd wil dich engsten mit Bolwerg / vnd wil Wallen vmb dich auffüren lassen.
Gille u. a., M. Beheim
453, 254
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
In disem czwanksel sy do warn | geangstet pis zw den zwelff jarn.
Roder, Hugs Vill. Chron. (
önalem.
,
1519
):
on die großen boller, darmit man die uff dem schloss angst, das sy uffgabend.
4.
›sich schmerzlich sehnen‹.

Belegblock: