äffer,
der
;
-/-
Ø.
1.
›Gaukler, Scharlatan, Possenreißer‹; auch für die Angehörigen, insbesondere die führenden Personen ketzerischer Bewegungen, wie z. B. der Geißler, gebraucht;
offen zu 2; vgl. (V.) 1.

Belegblock:

Lindqvist, K. v. Helmsd.
4047
(
halem.
,
um 1435
):
Si sprachend: ‚herr, dirr aͤffer | Hat von Galilea bis her | Alles volk verkeret‘.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Schellenslaher, gogler und affer | Sind mir all nit unmœr.
Niewöhner, Teichner
86, 32
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
pautel sneyder haben den sit | daz si ein aeffer furent mit | der gar wunderleichen tuͤt.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
die äffer legent ir hant an die archen der hailichait [...]. die äffer tuont sam Dathan.
wizz, daz die äffer dem teufel opfernt und niht got dienent.
2.
›Betrüger‹;
zu (V.) 2.

Belegblock:

Fastnachtsp. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Du pist ain rechter trieger | Und ain effer und ain lieger.
Völker, Antichrist
1170
(
wschwäb.
,
15. Jh.
):
der [anticrist] ain lugner ist vnd ain äffer.
Kummer, Erlauer Sp. (
moobd.
/
soobd.
,
1400
/
40
):
her sind chumen fraun und man, | [...] | frummer und poser genůg, | aͤffer und peutlsneider chlůg.