trauern,
das
;-s/–
;trauern
(V.).›Trauer, Bekümmernis, seelischer Schmerz über einen Verlust, vor allem den Tod eines Menschen‹; seltener: ›Bedauern über eine Verfehlung‹; vereinzelt: ›Verlassenheit, Gottferne‹; in 1 Beleg: ›Mühe, Schwierigkeit‹;
zu
trauern
(V.) 1.Zur Sache:
LThK
ff.10, 323
Bedeutungsverwandte:
arbeit
bedauern
betrübnis
jamer
klagen
kummer
leid
das
) 3, mitleid
pein
schmerz
weinen
das
); vgl. geleid
gram
der
) 2, jamerschmerz
3
kar
leiden
das
) 1, traurigkeit
Gegensätze:
freude
1
lust
trost
Syntagmen:
t. haben, das t. erlösen / lassen / mässigen / schwächen / spüren / vergraben / verjagen / wenden, mit freude mengen, t. um etw. tragen, aus dem herzen nemen
; das t
. (Subj.) jn. anspringen, des menschen tod sein
; j. des trauerns
(Gen.obj.) überhaben werden, jm. trauerns geletzen
›beenden‹; jn. ane t. hinausbringen, j. in t. geraten / sein, in t. stehen, pein haben, js. tage in t. enden, ein weib in t. finden, der hochfertige das antliz in t. verkeren, Jesus in t. freude geben, die freude mit t. mengen / vermischen, jm. nach t. gach sein
; das bittere / grosse / kleine / schwere t
.; die stat des trauerns
; das t. um etw
. (z. B. um die schuld
); trauern vol, des trauerns ungenesen
.Wortbildungen:
trauernmacher
Belegblock:
Froning, Alsf. Passionssp.
6777
(ohess.
, 1501ff.
): hyrumb ßo laß dyn truren und klagen!
Kurz, Waldis. Esopus
3, 27, 7
(Frankf.
1557
): Jch [Herr Reynhart] will vns bringen one trawren | Hinauß.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
9, 4
(Hs. ˹omd.
, 1465
˺): Der milte got, [...], gereche mich an euch, arger traurenmacher!
Banz, Christus u. d. minn. Seele
1819
(alem.
, 1. H. 15. Jh.
): Mir ist doch nach truren lútzel gǎch.
Lemmer, Brant. Narrensch.
26, 31
(Basel
1494
): Welch leben lang / die
[die alten Menschen]
hand groß pin | [...] | Jn truren vnd jn staͤtem leidt. Jörg, Salat. Reformationschr.
379, 2
(halem.
, 1534
/5
): darab jr [der herren] biderben lüt gros beduren und truren haͤttend.
Sappler, H. Kaufringer
13, 288
(schwäb.
, Hs. 1464
): er rait wider haim ze land. | das weib er in truren vand.
Bauer, Geiler. Pred.
325, 21
(Augsb.
1508
): Es ist auch hie kain statt der froͤden. sunder des traurens und des waynens.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
268, 4
(oobd.
, 1349
/50
): die [hôhvertigen] verkêrent ir antlütz gar kaum in trauren und wainen umb ir schuld.
Klein, Oswald
9, 42
(oobd.
, 1421
): sein lieb und laid, mit freuden trauren ist gemengt.
Ebd.
43, 13
(1408
): so helf eu got, | der mag eu alles trawren wol embinden.
Munz, Füetrer. Persibein
151, 7
(moobd.
, 1478
/84
): Artus pott das weit in die lannt, ob er dem kúen [helld] möcht traurens mit geleczen.
Weber, Füetrer. Poyt.
128, 7
(moobd.
, 1478
/84
): er
[der Geliebte]
schaidt sich hin [...] | auch pin ich traurens immer vngenesen. Reithmeier, B. v. Chiemsee
46
, 7h (München
1528
): Trawern ist des menschen tod, aber die freyd ist sein leben.
Kummer, Erlauer Sp.
4, 453
(m/soobd.
, 1400
/40
): mein herz ist traurn vol, | seid ich mich annen sol | deines roͤsenvarben mund.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
122, 2449
; Jungbluth, a. a. O.
22, 27
; 32, 39
; Göz. Leichabd.
174, 6
; 184, 1
; v. Ingen, Zesen. Ged.
383, 25
; Asmussen, Buch d. 7 Grade
1697
; Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
17, 57
; Wickram
4, 18, 2
; Lindqvist, K. v. Helmsd.
1697
; Martin, H. v. Sachsenh. Tempel
202
; Pfeiffer, a. a. O.
447, 2
; Primisser, Suchenwirt
4, 62
; Klein, a. a. O.
7, 34
; 21, 66
; 51, 38
; Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
204, 40
; Munz, a. a. O.
41, 7
; Schweiz. Id.
14, 1288
f.‒
Vgl. ferner s. v. 3
anen
4, anlegen
18, ausdauern
.