tollisieren,
V.;
zu
mhd.
tol
›töricht, unsinnig‹
(
Lexer
2, 1458
).
1.
›sich närrisch, wie ein Geisteskranker benehmen‹;
vgl.
tol
 1.
Bedeutungsverwandte:
geifern
 2,
gäuchen
 1,
gaukeln
 1.

Belegblock:

Schöpper
7b
(
Dortm.
1550
):
Stultum agere. Narren geuchen geuckeln geiffern dollisieren.
Sachs
4, 417, 18
(
Nürnb.
o. J.):
Dardurch viel dollisieren, | Daß ihr vernunfft verlieren.
Ebd.
14, 296, 29
(
1553
):
der selb [Wirdt] dolisirt, | Thut gleych, sam sey er gar besessen.
Schwäb. Wb.
2, 252
.
2.
›unvernünftig, töricht, leichtfertig reden und handeln‹;
zu
tol
 4.
Bedeutungsverwandte:
unsinnen
.

Belegblock:

Sudhoff, Paracelsus
10, 110, 7
(
1536
):
die erdichten arzet dolisirent mit solchen stucken.
Jörg, Salat. Reformationschr.
180, 2
(
halem.
,
1534
/
5
):
man [...] hoͤre / wie starck Zwinglj tollisiert / unnsinnett / und wider sine heytern usgangenen gschrifften / gstürmt hatt.
Qu. Brassó
4, 17, 10
(
siebenb.
,
1603
/
20
; Hs. 
v. 1761
):
Daselbst lag er 3 Tage und tollisierte wollüstig.
Dwb
11, 1, 1, 643
.