teich,
obd. auch
teicht,
der
 ;
-es/-e
.
1.
›kleiner See, (künstlich angelegter) Fischteich‹; ütr. auch: ›Höllenpfuhl‹.
Bedeutungsverwandte:
fischgrube
,
pfütze
,
schwemme
,
schwette
,
se
,
wassergrube
,
weier
; zur Synonymik von ›Fischteich‹ im Frnhd. vgl. A. Schirokauer, Studien zur frühneuhochdeutschen Lexikologie [...].
1987, 56
.
Syntagmen:
den t. abgraben / ablaufen lassen / abmalen / abschlagen / andingen / fischen / gewinnen
;
der t. abbrechen
;
in einem t. fischen
;
t. der helle
;
der grosse / gute / neue t
.
Wortbildungen:
teichboden
(a. 1570),
teichmüle
(a. 1492),
teichmüller
(a. 1499),
teichnutzung
(a. 1570),
teichrinne
(a. 1528),
teichstätte
,
teichswasser
.

Belegblock:

Stambaugh, Milichius. Zaubert.
19, 25
(
Frankf./M.
1563
):
Den [...] Totschlaͤgern / und huͦrern / und Zauberern / und Goͤtzendienern / und allen Luͤgenern / deren theyl wird sein in dem teich der mit Fewer und mit Schweffel brennet / welcher ist der ander todt.
Feudel, Evangelistar
24, 11
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Unde der engil quam her nyder dem hemele in den tych unde daz wazzer wart beweget.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
136, 2898
(
Magdeb.
1608
):
Klein Wasser machen niemand reich / | Best fischen ist im grossen teich.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
196, 8
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Wie man viel schmerlen in einem teiche ziehen mag.
Küther, UB Frauensee
276, 1
(
thür.
,
1495
):
Wan auch eyn fischer den sehe vormechte, das die obgenanten mit irem vyhenn darynn nicht kommen mochtenn, sollenn dy gedachtenn lybe unnd igklichs besundernn die macht habenn, dennselbenn uffzubrechen unnd abzcurumenn so vil unnd digk sie mit irenn pherdenn unnd vyhe zcu sulchenn tychswasser kommenn mogenn.
Lohmeyer, K. v. Nostitz
65, 6
(
preuß.
,
1578
):
Uber dieser teichstedte im walde ist ein grosser teich zu stohen, enge zwischen 2 bergen.
Ebd.
193, 18
:
er habe den grossen teich Gorn gar abgemalen; so mussen die fische wol erstigken.
Vetter, Pred. Taulers
38, 2
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Nu an disen porten dis tiches lagent vil siechen.
Eschenloher. Medicus
58, 8
(
Augsb.
1678
):
EJn Knab fuhle vngefaͤhr in ein Pfitz oder Teich / darinnen er [...] ertruncken.
Klein, Oswald
32, 51
(
oobd.
,
1423
):
Die sechste keich ist wunder reich | von würmen, autern, slangen, sleich, | der häsig teich, dem wücher ist beschaffen.
Schöpper
79b
(
Dortm.
1550
):
Piscina. | Wassergrub fischgrub weiher teich schwemme schwette.
Henisch
214
(
Augsb.
1616
):
Kein bawr last jhm gern in seinem teuch fischen.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth
4, 361, 24
;
Peil, a. a. O.
76, 1027
;
514, 251
;
561, 1730
;
Ermisch u. a., a. a. O.
5, 11
;
200, 24
;
203, 3
;
249, 16
;
257, 19
;
Küther, a. a. O.
292, 11
;
Mayer, Folz. Meisterl.
5, 161
;
75, 496
;
76, 33
;
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
49, 21
;
Vetter, a. a. O.
45, 3
;
Maag u. a., Habsb. Urbar
2, 1, 433, 12
;
Klein, a. a. O.
113, 26
;
Rintelen, B. Walther
36, 8
;
Winter, Nöst. Weist.
1, 377, 26
;
2, 1063, 13
;
Mell u. a., Steir. Taid.
215, 25
;
Skála, Egerer Urgichtenb.
17, 7
;
Bretholz, Liechtenst. Herrsch.
123, 16
;
Henisch
670
;
Maaler
399v
.
Vgl. ferner s. v.
abbrechen
 8,
abschlagen
 19,
ampt
(
das
) 5,
andingen
 7,
ausbescheiden
 1,
auswülen
 1,
beieinander
 1.
2.
›Tiefe, Grund‹, mit genitivus explicativus.

Belegblock:

v. Groote, Muskatblut
100, 50
(
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Kunig furst vnd her durch all din er | zuͦ got dich ker, folge myner ler, | sich in die welt gemaine | wie das rich stät eben glich | in iamers tich!
Lindqvist, K. v. Helmsd.
2077
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Do schmacht sÿ inn ussz hertzen tich | Und zalt inn den buͦben glich.
Klein, Oswald
113, 26
(
oobd.
,
1438
):
Die witwen, waisen, arm und reich | beschützt, auch halt euch in der hüt, | das man euch selber nicht enzeich, | des icht gerür der eren teich.
v. Groote, a. a. O.
14, 11
;
25, 50
;
Klein, a. a. O.
88, 13
;
91, 80
.
3.
›Senke, Tal‹.

Belegblock:

v. Groote, Muskatblut
3, 10
(
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
des siet man berch vnd ouch dal | grünen in allen dichen.
Pfälz. Wb.
2, 184
(a.
1509
).