tanne,
die
;
–/-n
.
1.
›Tanne (abies)‹.
Syntagmen:
die t. ausziehen / fällen / (ab)hauen / pflanzen / schlagen / schneiden / setzen
;
die t
. (Subj.)
gut geraten
;
ausgestekte / hübsche / junge / kleine / weisse t
.
Wortbildungen:
tan(nen)ast
,
tanharz
, ˹
tankern
(a. 1561),
tannenapfel
(a. 1400/13),
tannensamen
,
tan|nus
˺ jeweils: ›Tannenzapfen‹,
tannenbalken
,
tannenblat
,
tannenbord
›Brett aus Tannenholz‹,
tannenreisig
,
tannenspan
,
tannenwald
.

Belegblock:

Blümcke, Hans. Gesandtsch.
137, 3
(
nrddt.
,
1603
/
05
):
gantze dannenwälde abgeschelffert und gantz öde geworden.
Buch Weinsb.
5, 456, 21
(
rib.
,
2. H. 16. Jh.
):
da vil affgeschaiffte dennen spein lagen.
Hilliger, Urb. St. Pantaleon
527, 43
(
rib.
,
1651
):
noch haben ihro hochw. dem steinmetzer vor arbeitslohn, [...] dannenbort [...] zahlt ad 41 circiter imp.
Scholz-Babisch, Klev. Rheinzollw.
498, 29
(
snfrk.
1611
):
Dannenbalken von 60 schuch daß stucke.
Kollnig, Weist. Schriesh.
284, 18
(
rhfrk.
,
1655
):
Mit der beholzung ist die gemein berechtigt in allem, daß ein jeder gemeinßman mit aller freyheit daß unholz, alß bürken, dannen, aßben, [...] beholzen möge.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
73, 16
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
di boume di do brengin den wisen wigerouch, di sint sam di kleynen tannen.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
239, 14
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Man mag die reiser auch an stecken und beume henken wie oben den tannensamen, das er sich selber säet.
Ebd.
240, 40
:
Tannen pflanzen wir im Merzmonden, ziehen die mit den wurzeln aus, setzen die nicht tief, hauen sie nicht abe, also gerathen sie am besten.
Keil, Peter v. Ulm
187
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Nym terebentin vj lot vnd tan-hartz xij lot.
Turmair
1, 349, 18
(
Nürnb.
1541
):
Si machten auch tiefe höle und gruben unter der erden, wie mans noch bei uns sieht, und decktens wol zu mit tannenreiset.
Sachs
21, 158, 8
(
Nürnb.
1563
):
was da holtzes fund der alt, | Förchen, dannen, pircken und puchen, | Aichen.
Sudhoff, Paracelsus
10, 105, 33
(
1536
):
nun seind der harz mancherlei, als harz der tannen, harz der lerchen, dergleichen auch danach die gumi.
Roder, Hugs Vill. Chron.
200, 29
(
önalem.
,
1531
):
stackt ain ietlicher man [...] ain gruͦnen tanast uff sin hiernhuben oder uff sin parrett.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Jes.
41, 19
(
Straßb.
1466
):
Ich setz die tann in der wúst.
Rennefahrt, Zivilr. Bern
764, 16
(
halem.
,
1615
):
in diser straff auch die begriffen syn soͤllend, die in unseren banhoͤltzeren meyen-, wynschencken- oder ander derglychen taͤnline hauwendt und fellend.
Löffler, Columella/Österreicher
2, 344, 6
(
schwäb.
,
1491
):
thuͦ kernen von den tannussen und krafft mel amylum genant dar zuͦ.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
313, 31
(
oobd.
,
1349
/
50
):
Abies haizt ain tann und ist ze latein sô vil gesprochen sam ain aufgängel, wan der paum wirt gar hôch und langet über ander paum.
Ebd.
314, 15
:
der viechten pleter sint niht sô smal sam diu tannenpleter.
Sudhoff, a. a. O.
7, 279, 4
;
Hilliger, Urb. St. Pantaleon
527, 43
;
Ermisch u. a., a. a. O.
230, 31
;
250, 15
;
250, 23
;
Rechn. Kronstadt
2, 166, 23
;
Rohland, Schäden
541
;
Welti, Stadtr. Bern
201, 3
;
488, 15
;
Kocher, Rechn. Schönenwerd
358, 72
;
Rennefahrt, Gebiet Bern
42, 26
;
343, 34
;
359, 3
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 279
;
West, Dasypodius.
1989, 376
;
Henisch
639
;
Schwäb. Wb.
2, 55
;
Schweiz. Id.
13, 54
/60.
Vgl. ferner s. v.
abies
,
abstehen
 1,
abstümlung
,
afterschlag
 1.
2.
›Kahn aus dem ausgehöhlten Stamm einer Tanne‹.
Bedeutungsverwandte:
weidling
.

Belegblock:

Bernoulli, Basler Chron.
4, 295, 22
(
alem.
,
1449
):
die [stroszroͧber] ertranckent sú, satzent sú in ein tennelin in iren hemlin uffrecht, santten sú gon Basel zuͦ schalckeit.
Merk, Stadtr. Neuenb.
120, 11
(
nalem.
,
1616
):
kein roß im tenlin zue füehren noch keinen weidling zu uberladen.
Schweiz. Id.
13, 60
/1;
Dwb
11, 1, 1, 110,
Bed. 3.