tadeln,
V.
›Fehler, Mängel an jm. / etw. finden; jn. / etw. kritisieren, bemängeln, rügen‹;
zu
tadel
.Besonders seit M. 16. Jh.
Bedeutungsverwandte:
angreifen
1
rügen
schelten
verachten
verwerfen
Gegensätze:
loben
verbessern
Syntagmen:
etw. als einen fürwiz t
.Belegblock:
Peil, Rollenhagen. Froschm.
138, 2945
(Magdeb.
1608
): Bin ich friedlich gegn jederman. | Tadel gar nichts / lob all jhr sagen.
Rosenthal. Bedencken
39, 14
(Köln
1653
): diejenige / welche an der Catholischen Geistlichen Obrigkeit eine Weltliche / hoffaͤrtige Weise zu herrschen tadleten.
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
4, 284, 2
(hess.
, 1543
): die widerteufer [...] greifen anne und datteln unser predicanten lehr.
Weise. Jugend-Lust
141, 25
(Leipzig
1684
): Daß ich aber zu der voͤlligen Zusage noch etwas an mir halte / solches wird an mir um so viel desto weniger zu tadeln seyn.
Bell, G. Hager
557, 3, 12
(nobd.
, 1616
): du solst auch dar beÿ | Die leüt nicht aus richten jn solcher weise | vnd nicht dattlen jr gut ge drenck vnd speise.
Andreae. Ber. Nachtmal
66r, 16
([Augsb.
] 1557
): Dann leüthen die nur lust zuͦ zancken haben / kan nichts so aigentlich vnd fleyssig dargethan werdē / das sy nicht >tadlen kündten.
Henisch
631
(Augsb.
1616
): Es ist leuchter alles zu tadlen / als zu verbessern.
Luther, WA
41, 528, 16
; v. Keller, Amadis
6, 17
; Österley, Kirchhof. Wendunmuth
4, 355, 12
; Ermisch, Freib. Stadtr.
292, 15
; Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
13, 54
; Anderson u. a., Flugschrr.
24, 8, 19
; M. Cunitia. Ur. Prop.
147, 10
; Schöpper
63a
.