steinern,
Adj.
1.
s.
stein
 1.
2.
s.
stein
 2.
3.
›aus Stein (als Material) bestehend; in Stein gehauen; in Stein eingefügt‹; vgl.
stein
 3, auch 1; 2.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
steinen
(Adj.) 1.
Syntagmen:
der steinerne kopf / krug, das steinerne bild / gemäle
›Gemälde‹
/ gemüt / mal
›Grenzzeichen‹,
die steinerne säule / tafel / treppe
.

Belegblock:

Luther, WA
16, 310, 35
(
1524
/
7
):
das die Gomor
[Hohlmaße]
ungleich gewesen sind, eins steinern, das ander hoͤltzern, das dritte koͤpffern.
Ebd.
47, 241, 27
(
1537
):
Sind das nicht herdter dan eiserne und steinerne kopffe?
Ebd.
50, 277, 10
(
1538
):
das ist ein huͤltzern, steinern, tuͤchern bilde.
Mylius
G 3v
(
Görlitz
1577
):
Pugillares lapidei Steinern schreibtefflin.
Haszler, Kiechels Reisen
308, 4
(
schwäb.
,
n. 1589
):
württ zur lincken handt ein ronde starcke steinerne säul gesehen.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
413
(
oobd.
,
1607
/
11
):
1 groß stainern antichisch vaso oder krug.
Ebd.
2807
:
Stainerne gemel vonn opus musaico.
Luther, WA
17, 2, 69, 21
;
21, 440, 1
;
22, 25, 7
;
54, 401, 33
.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
187, 4373
;
Qu. Brassó
5, 374, 19
.
Vgl. ferner s. v.
begiessen
 1.
4.
›aus Stein (ütr.), verhärtet, verstockt‹; Ütr. zu 3.
Bedeutungsverwandte:
blöckisch
,
felsig
,
grob
 1; 6,
hartselig
 2,
stöckisch
; vgl.
steinen
(Adj.) 2.
Gegensätze:
fleischern
.
Syntagmen:
das gemüt s. sein
;
des steinerne herz
(vielfach),
steinerne leute
(für die Sachsen gebraucht, zur Motivation s.
Dwb
8, 1665
: Einfluß von lat.
saxum
›Felsblock‹ mit der Eigenschaft ,steinhart‘).

Belegblock:

v. Ingen, Zesen Rosenw.
105, 11
(
Hamburg
1646
):
wie viel das liebes⸗feuer in einem fleischern und nicht steinern herzen / gleich wie das deinige ist / vermag.
Thür. Chron.
16v, 26
(
Mühlh.
1599
):
wen die Sachssen grob hartselig Volck waren / worden sie von jhren Feinden Saxen / Das ist / steinere Leut genandt.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew.
28, 23
(
Straßb.
1650
):
hastu an jetzo solche Warhaffte dinge erzehlet, daß wohl ein steinern Hertz sich darob bewegen [...] solte.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
322a, 22
;
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 88, 38
.
5.
›aus Steinen gemauert‹;
vgl.
stein
 9.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
steinen
(Adj.) 4.

Belegblock:

Alberus, Barf.
111, 2
(
Wittenb.
1542
):
Franciscus wolt fuͤr sich vnd seine Bruͤder / kein koͤstlich noch steinern Heuser haben.
Sachs
14, 242, 24
(
Nürnb.
1552
):
Ich greiff nichts, denn vier steiner wendt.
Mieder, Lehmann. Flor.
858, 26
.