steigen,
V.;
Causativum zur 2. Hochstufe von
mhd.
stîgen
, frnhd. steigen
(V., unr. abl.).1.
s. steigen
(V., unr. abl.) 1.2.
›etw. (ein Gebäude) erhöhen‹.Belegblock:
Ziesemer, Proph. Cranc
252, 12
(preuß.
, M. 14. Jh.
): nach irim tode warin vil innigir konige zu Persen, dy den tempil steygetin und czyretin.
Mollwo, Rotes Buch Ulm
104, 2
(schwäb.
, 4. V. 16. Jh.
): ob ieman hie ze Ulme sin muͥllinan innerhalb zehen jaren erhoͤhert oder gestaigt hett.
3.
›etw. (Preise, Leistungen) anheben, heraufsetzen, erhöhen‹; tropisch auf Personen bezogen: ›jn. stärker belasten‹; vgl.
steigen
(V., unr. abl.) 3.Bedeutungsverwandte:
1
meren
schweren
aufsteigen
1
beschweren
Syntagmen:
etw
. (z. B. den dienst / erschaz / zins / zol, das lehen
) s., jn
. (z. B. den armen
) s
.Wortbildungen:
steigung
Belegblock:
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
2, 318, 22
(halem.
, 1508
/16
): und betruͦgend ir priesterschaft, also das si dem bischof den 20. pfenig soltind geben, dar über man si nüt witer stiegen soͤlt
[fehlerhaft? Die Schreibung setzt ein nicht belegtes mhd.
stiegen voraus; s. den Folgebeleg].
Müller, Alte Landsch. St. Gallen
210, 29
(halem.
, 1525
): das man si witer nit steigen söllt, weder umb merer zins noch liebers man willen.
Schweiz. Id.
10, 1513
(für die Gesamtzeit dicht belegt).4.
›etw. steigern, hoch aufschwingen lassen; sich über etw. erheben‹; vgl.
steigen
(V., unr. abl.) 4.Belegblock:
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
23482
(preuß.
, um 1330
/40
): Gelucke was im ê geschên. | als ir hôrtet mich vor jên; | daz steigete sinen muͦt sô hô.
Wackernell, H. v. Montfort
15, 18
(Hs. ˹soobd.
, A. 15. Jh.
˺): das dir ellü küngrich dientint | mit zepter und mit kron; | Dannocht so macht du sterben nit gesteigen
[Hs.
gestaigen; Sinn: ›sich über den Tod erheben‹).
5.
wohl ›jn. bedrängen‹; semantisch schwer an steigen
(V., unr. abl.) anschließbar; vgl. aber 3 (tropische Verwendung).Belegblock:
Hübner, Buch Daniel
5594
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): Alum bin ich gesteiget | Hie mit der sunden cloben.