procurieren,
V.;
aus
lat.
prôcûrâre
›für etw. Sorge tragen; js. Geschäfte besorgen, verwalten‹
(Georges
; 2, 1950
Schulz/Basler
).2, 682
›etw. für jn. versorgen; jn./etw. (vor Gericht) vertreten, für js. Sache eintreten‹.
Gehäuft in Urkunden, Rechtsschriften.
Bedeutungsverwandte:
versehen
versorgen
verwalten
Wortbildungen:
procurierer
Belegblock:
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
14, 2
(Frankf./M.
1568
): Ich procurir vor dem Gericht / | Vnd offt ein boͤse sach verficht.
Sachs
22, 286, 16
(Nürnb.
1543
): Da hilft kain gab, noch procuriren, | Wo dw das urtail thuest verliren, | So mustw in ewige pein.
Chron. Augsb.
4, 441, 23
(schwäb.
, zu 1502
): wann er prokeriert uns for dem king von des marschalks wegen.
Barack, Zim. Chron.
4, 16, 28
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): So het graf Engelhart von Leiningen den heirat lieber seiner jungen vettern einem, seines brueders, graf Eminchen, son procurriert.
Rot
341
(Augsb.
1571
): Procurirn, Etwas für ein andern versorgen / verwalten / versehen / schaffer sein.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
268, 13
(moobd.
, 1478
/81
): und was die mainumb, das nit yeder für in sollt, damit der gwalt und das Procurieren und Nutzung in jrer gwalt belib.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
42, 19
(tir.
, 1525
): aŭch aller doctores, vinantzer unnd viscal hanndlŭngen zŭ procŭrirn nit gestattn.
Turmair
1, 224, 27
(moobd.
, 1529
): schauet er gar eben auf die selben procurirer.
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 57
f.; Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1943, 447
; Schwäb. Wb.
1, 1434
; Schweiz. Id.
5, 567
; Öst. Wb.
3, 1041
.