pranger,
prangel,
der
;-s/–
;zu
mnd.
pranger
, dies zu mnd.
prangen
›jn. einengen‹
(Schiller/Lübben
), Herkunft unklar.3, 371
›Schandsäule mit Halseisen, an die Schuldige geschlossen und zur Schau gestellt werden‹;
vgl.
1
prangen
.Zur Sache:
Lex. d. Mal.
, 168f.7
Gehäuft in Urkunden und Rechtsschriftten.
Phraseme:
jn. an / in den pranger stellen
; auch ütr. ›jn. öffentlich tadeln, entehren‹.Bedeutungsverwandte:
stok
Belegblock:
Rudolph, Qu. Trier
135, 34
(mosfrk.
, 1593
/4
): da solches vernommen oder vorkommen wird, sollen sie am leib mit anstellung des prangers und ruthen ausstreigung gestraft werden.
Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
41, 7
(osächs.
, 1542
/70
): Welche darwider vorprechen, die sollen [...] mit stellen an pranger, vorweisung aus der stadt, staupen ader strang gerichtet werden.
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
101, 26
(nobd.
, 1382
): den [Lieberman] hat man auch darumb in den pranger gesetzt und er sol auch ietzo vier wochen unten in dem turn ligen.
Chron. Nürnb.
4, 306, 8
(nobd.
, 15. Jh.
): da stelt man einen messingschlaher in pranger.
Ebd.
5, 680, 26
(nobd.
, 1504
): man hieb den Peter schahtelmacher mit gerten auß, als er was im branger gestanden.
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
610, 4
(nobd.
, um 1525
): Am dinstag vor Nativitatis Marie hat man herr Hans Stocklein, pfarrer zw Neusas, in pranger gstelt, ain creutz an die stirn geprent.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
283
(schwäb.
, 1453
): Da stond ain brangel und ain stock. | Schnell zügen sie mir ab den rock | Und smitten mich gar hart dar in.
Baumann, Bauernkr. Oberschw.
194, 6
(schwäb.
, v. 1542
): am montag [...] wart er mit dem schwert gericht. darnach am aftermontag stellet man die magd hie auf den pranger, schnitt ir die oren ab.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
2, 483, 21
(schwäb.
, 1658
): sollen doch die kuppler oder kupplerin nach gestalt der sachen und that an dem pranger gestelt [...] werden.
Winter, Nöst. Weist.
1, 378, 3
(moobd.
, 1412
): Auch haben wir ain pranger von altem herkomen mit aller gerechtigkait, alain den tod ausgenomen.
Turmair
4, 287, 1
(moobd.
, 1522
/33
): Hat erfunden und erdacht allerlai gefenknus und leibstraf über den menschen, nemlich keten geigen türn [...] joppen pranger, weiter mit gaiseln und rueten außstreichen.
Koller, Reichsreg. Albr. II.
167, 6
(1438
/9
): das der edel Hans von Ebersdorff stok, galgen, pranger etc. und ban etc. in dem dorffe Ebersdorf ufrichten und haben mag.
Mollay, Ofner Stadtr.
190, 7
(ung. inseldt.
, 1. H. 15. Jh.
): Man sol sÿ mit knoͤtteln dar von schlaen vnnd In dem pranger setczen.
Skála, Egerer Urgichtenb.
222, 5
(nwböhm.
, 1577
): die Mutter Margretta, an branger gestalt die Ohrn abgeschnitten, vnd mitt Rutten aus gehauen Werden.
Chron. Nürnb.
5, 574, 8
; 589, 15
; 600, 19
; 604, 27
; Sachs
14, 56, 18
; 17, 248, 37
; 249, 1
; Chron. Augsb.
2, 241, 20
; 6, 55, 7
; 8, 224, 19
; 230, 11
; 9, 225, 20
; Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
335, 13
; 369, 46
; 380, 20
; 527, 23
; Schmitt, Ordo rerum
295, 24
; Voc. Teut.-Lat.
z vjr
; Brack
b 7r
; Voc. inc. teut.
d iv
; t vv
; Maaler
319v
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
93
; Schmid, R. Cysat
6, 15
; 69
; Pfälz. Wb.
1, 1156
; Schwäb. Wb.
1, 1350
f.; Schweiz. Id.
5, 690
; Öst. Wb.
3, 736
.