poltern,
boldern,
V.
1.
›lärmen, sich mit Getöse bewegen, aufbrausen, streiten‹.Wortbildungen:
polterung
Belegblock:
Luther, WA
10, 1, 1, 441, 19
(1522
): die aber polltern und tumlen, wollen selbs recht haben.
Opel, Spittendorf
7, 4
(osächs.
, um 1480
): Da wardt der Schaffkopf also polternt uff Schaffsteten und tobete in der dörntze mit seinen zornigen worten.
Schade, Sat. u. Pasqu.
3, 42, 6
(wmd.
, 1521
): doch daß von beiden theiln dis spitzigen stich und schmachwort [...] und sunderlich des ungeschickt boldern vermiten blib.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
7, 77, 3
Var. (Nürnb.
um 1476
): Ernstlich die do waren in dem tabernackel die kamen vnd bolderten vor dem eingang der kammer.
Anderson u. a., Flugschrr.
2, 9, 19
([Augsb.
] 1523
): so wirt on dein rumůr vñ bolderẽ / fein hŭbsch gemechlich võ im selbs abfallẽ alle erdachtẽ menschñ werck.
Turmair
4, 991, 35
(moobd.
, 1522
/33
): disem kaiser Diocletiano misfiel auch seins mitgenossen am reich [...] rauch poldrend gemüet übel.
Winter, Nöst. Weist.
2, 153, 2
(moobd.
, 1554
): wo [...] sich ain trunkener bezechter mann [...] auf der gassen hören ließ, es were mit schelten fluechen und gottslestern poldern oder aufrhuer.
Schmitt, Ordo rerum
270, 9
; 682, 35
; Schöpper
34a
; Maaler
74r
/v; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
91
; 364
; Schmid, R. Cysat
6, 14
; Schwäb. Wb.
1, 1280
; Öst. Wb.
3, 587
.2.
›jn. beunruhigen, quälen, unterdrücken‹.Belegblock:
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 355, 2
(Straßb.
1522
): Het sie in fast geboldert und gescholten, er wer noch boͤser worden.
Sudhoff, Paracelsus
8, 239
(1530
): wöllen iren vater den himel, saturnum, martem boldern, die sich nit boldern lassen, allein durch got.
Turmair
4, 109, 20
(moobd.
, 1522
/33
): wild recken in Hispanien, Kriechen und wälschen landen, die poldreten die leut über die maß ser.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
372, 18
(m/soobd.
, 17. Jh.
): wo etwan ain herr woll des gotshauses unterthonen ainem eingriff thuen, poldern oder umbziechen, sonderlich die lantsknecht, soll keiner verschweigen.