policei,
policie,
die
;-Ø/-en
;zu
mhd.
polizî
›Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit‹
(Lexer
), dies aus 2, 284
mlat.
politia, policia
›Ordnung, Verwaltung von Stadt und Staat‹
oder ital.
polizia
›Stadtverwaltung, öffentliche Ordnung‹
, beide letztlich aus lat.
polı̄tı̄a
/ griech.
politeía
(Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
).1993, 1025
›Regierung, Verwaltung, öffentliche Ordnung‹.
Bedeutungsverwandte:
erbarkeit
friede
gerechtigkeit
gericht
ordnung
recht
das
) 4; 13, regiment
zucht
Wortbildungen:
policeiampt
policeibeschwerde
policeibuch
policeifal
policeihandel
policeiherre
rat
der
, 7), policeiobrigkeit
policeirat
rat
der
, 6), policeirecht
recht
das
, 4), policeireformation
policeirichter
richter
policeisache
policeistrafe
policeiwandel
strafe
policeiwerk
policeiwesen
policeisache
Belegblock:
Chron. Köln
2, 3r, 2
(Köln
1499
): Dairumb spricht ouch Aristoteles in dem anderen boich van dem Regiment eynre pollicien off gemeynden.
Schade, Sat. u. Pasqu.
52, 18
(rhfrk.
, 1523
): ie doch hat er in seim abscheid deutscher nation, uf vilfaltig anrůfen aller stend umb frid und polecei, deshalb im regiment sein brůder [...] zů seinem stathalter gemacht.
Laufs, Reichskammergo.
196, 27
(Mainz
1555
): So wöllen wir, daß der fiscal vermög und inhalt sollicher pollicey und ordnung gegen den uberfarern derselben jederzeyt, wie sich gebürt [...] handlen und procediren soll.
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
4, 286, 19
(hess.
, 1543
): das er alle burgerliche polleci mit der gemeinde helf tragen, der oberkeit undertenig und gehorsam sei.
Ralegh. America
5, 37
(Frankf.
1599
): von welchs Laͤndern / Policey / Gebraͤchen / Reichthumb / vnd Vberwindung / Pedro de Cieza, Francisco Lopes [...] Bücher haben geschrieben.
Luther, WA
30, 3, 418, 27
(1531
): und der Obirkeit yre Ordnung eusserlich unvorworffen lasse, welchs dann das fuͤrnhemist in der Christlichen policey ist.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
182, 25
(nobd.
, 1476
): dise stat mit vil loblichen polliceien und guten ordnunge versehen.
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
363, 5
(nobd.
, n. 1525
): wes ain rat und gemaind fur ain regiment und pollicei zu handhabung fridens und rechtens [...] gemacht und furgenomen.
Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 51, 5
(Coburg
1634
): als Eutropius die Kirchensachen / die Policey Haͤndel / vnd das Hauptwesen so schnoͤdiglich zerruͤttete.
Sachs
3, 184, 18
(Nürnb.
1540
): das man im land halt gut recht, | Gute ordnung und policey.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
7, 5, 19
(Straßb.
1520
): Da durch von der Pollitzey die in einikeit eines haupts regieret abgestanden werde.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron.
69, 3
(schwäb.
, 1550
): im 49 jar ward verkintt alhie zu Eslingen ein pollecy und ordnung.
Geier, Stadtr. Überl.
396, 25
(nalem.
, 1551
/63
): alle gute polliceien und ordnungen angelegen sein lassen.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern
425, 6
(halem.
, 1566
): söllichs nit allein zů grossem nachtheil deß gmeinen vatterlandts, zerstörung gůtter polici und ordnungen, schmelerung der eer gottes [...] dienen und reichen werde.
Rennefahrt, Statut. Saanen
236, 23
(halem.
, 1607
): damit beßere policy uf die ban bracht möge werden.
Reithmeier, B. v. Chiemsee
81, 3
(München
1528
): Nachmals seinn die lewt in christenlicher pollicey traeger worden.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
229, 22
(moobd.
, 1564
): so kan gute ordnung, policei, recht, gericht und gerechtigkeit erhalten werden.
Wutzel, Rechtsqu. Eferding
34, 3
(moobd.
, 1558
): Weiln wir dan alle christliche policey, zucht vnd erbarkhait zubefürdern vnd handtzehaben genedigelich genaigt sein.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
63
(mslow. inseldt.
, 1537
): Derhalben wir hernachuolgunt in disem fal pollitzey setzenn vnnd orndnen.
Schmid, R. Cysat
6, 69
; Rot
339
; Volkmar
483
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
364
; Dief./Wü.
804
; Rwb
10, 1110-36
; Schwäb. Wb.
1, 1273
; Schweiz. Id.
4, 1184
; Öst. Wb.
3, 573
f.