pflücken,
pflocken,
V.
1.
›etw. rupfen, zupfen, herausziehen; entreißen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
rupfen
(V.) 1.
Wortbildungen
pflückerin
›Ausbeuterin‹ (dazu bdv.:
schinderin
).

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Zach.
13, 3
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
wen du hast lugen gesprochen in dem namen des herren, unde werden in phlucken sin vater und sine muter.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
9551
(
rhfrk.
,
um 1405
):
Die hant ist eine schynderynne | Der armen und pluckerynne. | Sij suͦchet daz haer uff der huͦde, | Das sij desta me neme und fuͤre myde.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt.
12, 1
(
osächs.
,
1343
):
In der zit ginc Jhêsus des sunâbindes durch di seete, und sine jungern hungirte und si begonden phlockin di ehere und âzen.
Ebd. Mk.
2, 23
:
sine jungern begonden vor gên und phlucken di ehere.
Schmitt, Ordo rerum
645, 12
;
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 166
.
2.
›etw. (z. B. Blumen, Blätter) abbrechen, pflücken‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
rupfen
(V.) 1.

Belegblock:

Ermisch u. a., Haush. Vorw.
138, 11
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Wann man den hopfen eingetragen oder auf das tenne geführet hat, soll man denselben alsbalt pflocken lassen.
Lappenberg, Fleming. Ged.
300, 5
(
1631
/
9
):
Heute sind der Götter Schaaren | ausspazieret allzumal, | […] pflocken Blumen, winden Kränze, | führen liebe Lobetänze.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
363
.