pfister,
der
;
-s/-Ø
;
zu
mhd.
phister
›Bäcker‹
, dies aus
lat.
pistor
(
Kluge/S.
1995, 540
).
›der die Bäckerei besorgende Angestellte eines Klosters oder Hofs, Klosterbäcker, Bäcker‹.
Bedeutungsverwandte:
becker
,
1
bek
(
der
),
brotbäcker
,
brotbek
,
pistor
.
Wortbildungen:
pfisterampt
,
pfistergadem
›Bachstube‹,
pfisterhandwerk
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok.
12531
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Sine [Manasses] muter hiez Anaset, | Des pfisters Phuttiphares | Tochter.
Schöpper
85b
(
Dortm.
1550
):
Beck becker brotbacher pfister.
Chron. Mainz
1, 15, 33
(
rhfrk.
,
15. Jh.
):
die steindecker u. i. g., die fischer u. i. g., die pister u. i. g.
Palm, Veter Buoch
17, 20
(
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Bedachte der pfister dem esele die ougen nicht, er vrezze alle sinen lon.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
76, 21
(
nobd.
,
1376
):
Und auch ir pfyster mugen byer brawen, wann sie hefen nicht gehaben mugen.
Ebd.
98, 28
(
nobd.
,
1378
):
Auch wellen wir, das die mulner yderman malen sullen, wer zuͤ in kumet, und auch mit namen den phistern, den dyͤ muͤlner ouch vor gemalen haben.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
3, 179, 9
(
Straßb.
1466
):
es geschach das zwen keuschen súnten irem herren der schenke des kunigs egipt vnd der phister.
Rot
339
(
Augsb.
1571
):
Pfister. Ein zerbrochens Lateinisch wort / pistor / darein ein f. nach art der Teutschen sprach gesetzt wirt.
Argovia
1, 60, 122
(
halem.
,
1384
):
Och sol man wissen, das man die pfister zwingt ze bachen ye darnavch als das korn jargang havt.
Dierauer, Chron. Zürich
83, 19
(
halem.
,
1415
/
20
):
Im 82. jar an einem sunnentag verpran Bremgarten von einem pfister im hoͤwmanot.
Ebd.
194, 1
(
halem.
,
15. Jh.
):
A. d. 1438 jar do hielten die pfister die armen gemeind Zúrich.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
79, 37
(
halem.
,
1336
):
Ouch sint die pfister Zúrich gemeinlich úberein komen, sweler pfister Zúrich fochentzis bachet, der sol nicht veiles bachen.
Ebd.
631, 14
(
halem.
,
1454
):
Man sol nachgan, wie das veil pfister ettwas núwerungen und ordnungen gemacht haben soͤllent.
Leisi, Thurg. UB
5, 367, 7
(
halem.
,
1351
):
derPfister von Merstetten, sin wip und sin tohter.
Ebd.
402, 9
(
halem.
,
1352
):
Si sont ŏch weg han dur Elsbetun, sins brůders tochter, wingarten und dur Hainrichs selgen des pfisters kinde wingarten.
Ebd.
6, 2, 22
(
halem.
,
1359
):
Haini von Wile, Cůnins saͤligen Eberhartes des pfisters kint.
Ebd.
8, 347, 4
(
halem.
,
1397
):
Und sint dis die lút, die darzů und darin gehoͤrent: Des ersten Hainrich Pfister von Hofen.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen
281, 9
(
halem.
,
1513
):
Ouch so soͤllent die pfister kein holtz nitt nemmen zů bachen in unsern bannhoͤltzern.
Ebd.
416, 6
(
halem.
,
1532
):
Wie der pfister hievor gedinget gewesen, also lasend wir es noch diß iar beliben.
Welti, Stadtr. Bern
1258, 16
(
halem.
,
1340
):
want wir dicke grossen gebresten vnd kumer hein vernomen von vͥnsern phisteren.
Ebd.
368, 12
(
halem.
,
1450
):
das enkein pfister noch ander person kein pactung mit den muͥllern nit machen sol vmb iren lon.
Kläui, Schweiz. Urbare
2, 190, 21
(
halem.
,
1331
):
Och sol man wissen, das ein her von Einsidellen als wol hât ze twingend ie phfyster als die wirt, daz si phfenning wert brot bachen.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern
2, 12
(
halem.
,
1425
):
In disen sachen sint beidi, pfister und metzger, vorbehebt, das die moͤgent korn und vich uff dem land kouffen.
Rennefahrt, Recht Laupen
275, 27
(
halem.
,
1618
):
haben alwägen die krämmer, so in üwerem ampt Louppen gesäßen, und die pfister, ouch dero etliche von Murten gsin, am knächten märckt zů Gümminen fheil gehept.
V. Anshelm. Berner Chron.
1, 226, 24
(
halem.
,
n. 1529
):
Den muͤlleren halben lon, und den pfistern pfennigwerdig brot, und bretzelen on hopfen zů bachen […] streng geboten.
Schib, H. Stockar
158, 21
(
halem.
,
1520
/
9
):
dye erst zunf fyschar und gerwer, schumacher, schnidar, kufflütt, pfystar, reblütt.
Boner, Urk. Brugg
437, 2
(
halem.
,
1552
):
Hans im Hof genant Tüfelbeiß, deß rats, Jos Düntz, stattschryber, vnd Hans Stebinger der pfister.
Ebd.
557, 1
(
halem.
,
1597
):
Jacob Fry der pfister, Hauptgült, Balthasar Singenberg der kupferschmid, Mitgült.
Boner, Urk. Aarburg
55, 9
(
halem.
,
1441
/
5
):
hab etlichen von Zofingen pfender genomen in den selben hoͤltzren, die sy nu ansprechig sint, einem pfister von Zofingen genant Hutz.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
1, 141, 21
(
halem.
,
1508
/
16
):
Von dem pfister, der Zúrich verprant.
Ebd.
2, 313, 16
:
item pfister: meister Heirich Hab, meister Hans von Wil.
Jörg, Salat. Reformationschr.
379, 24
(
halem.
,
1534
/
5
):
Andre aber / alls Husschin und sins glychen / wann man von brott fragtt und redtt / gabend sj antwurdt vom pfister.
Maaler
316v
(
Zürich
1561
):
Pfister (der) oder brotbeck. […] Deß Pfisters / Einem pfister zůgehoͤrig. Pistorius.
Weissthanner, Urk. Schäftlarn
100, 26
(
moobd.
,
1318
):
Ez sint auch diser tæding gezivg: […] Chůnrat der phister von Scheftlarn vnd Hainrich der Resch.
Sexauer, Schrr. in Kart.
248, 1
(
nöst.
,
v. 1450
):
Das ist das xij Capitel von dem phister.
Schnyder, a. a. O.
18, 29
;
59, 15
;
Graf-Fuchs, a. a. O.
245, 31
;
486, 21
;
658, 7
;
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern
198, 11
;
Voc. rerum
72r
;
Voc. inc. teut.
t iv
;
Brack
d 2v
;
Bremer, Voc. opt.
362
;
Schmitt, Ordo rerum
176, 1
;
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 226
;
Shess. Wb.
1, 799
;
Bad. Wb.
1, 205
;
Schwäb. Wb.
1, 1050
;
Schweiz. Id.
5, 1193
;
Vorarlb. Wb.
1, 334
;
Öst. Wb.
3, 62
.