pfetzen,
V.;
zu
mhd.
phetzen
›zupfen‹
, dies laut Lexer
aus mlat. 2, 243
petium
›Fetzen‹
, nach Kluge/S.
in der Herkunft unklar.1995, 540
– Wobd.
1.
›jn./sich zwicken, kneifen, stechen, ritzen‹.Belegblock:
Cirurgia H. Brunschwig
19vb, 29
(Straßb.
[1497
]): Du solt auch habē zāgen mit etlicher breite vornan vberzwerch etlich cleine beinlı̄ da mit ab zü snidē vn̄ pfetzē als billich ist.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 246, 3
(Straßb.
1522
): Darumb sie sich etwan stoltz zieren mit Kleidern und sich etwan in das Angesicht pfetzen, das sie rote Bäcklin überkumen.
Goedeke, Fischart
300
(Straßb.
1594
): Sie litten oft, das wir sie küßten, | So dörften sich die blaiche backen | Nicht erst mit fingern pfetzen, zwacken.
Ebd.
1274
: Und sie nach allem vortail pfetzen, | Dann vor angstigem hetzengschwetz | Empfinden sie nicht unser pfetz.
Ebd.
2037
: Ich wais sie würd all unser pfetzen, | Für eitel kützelstichlein schetzen.
Barack, Zim. Chron.
2, 300, 28
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): den [hundt] hat er zu zeiten zwickt und mit den fingern pfetzet.
Maaler
316v
(Zürich
1561
): Pfätzen / Rupffen.
Bernoulli, Basler Chron.
6, 337, 24
(alem.
, zu 1532
): Wa Stoffel by leben bliben were, das man in uff karren gesetzt […] daselbs mit gluͤgenden zangen gepfetz, darnach zů der richtstat by dem galgen gefuͤrt.
Dasypodius
358v
; Schmid, R. Cysat
6, 67
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
267
; Schwäb. Wb.
1, 1040
; 6, 1641
.2.
ütr. ›jn. verspotten, schelten, tadeln, strafen‹.Belegblock:
Maaler
316v
(Zürich
1561
): Pfätzen / Vbelreden / Schälten.