pferchen,
V.
1.
›einen Pferch für Tiere aufschlagen, Tiere in einem Pferch halten‹; zu
pferch
1.Belegblock:
Lohmeyer, K. v. Nostitz
26, 15
(preuß.
, 1578
): Konte gleichwol die schefferey ferichen in beiden hofen, do es von nodte.
Ebd.
58, 18
: Der milchspeiß halben konte man die molgschaffe den sommer wol zur Angerburg halten und aldo mit gefericht werden.
Brinkmann, Bad. Weist.
69, 7
(rhfrk.
, 1661
): Nachdeme vor alters jeder gemeinsman funf stuck schaf […] verpfrunden mußen, mit welcher pfrund die hirten belohnt worden, und also der anzahl nach […] auch gepförcht worden.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
251, 25
(osächs.
, 1570
/7
): Von disem monat bis uff den 15. Augusti soll ein jeder schäffer uff einem lager nicht lenger liegen und pförchen, als eine nacht und einen mittag.
Schöpper
38b
; Voc. inc. teut.
t ir
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
360
.2.
›Felder, Wiesen durch Tiere, die in einem Pferch gehalten werden, düngen‹.Belegblock:
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
68, 112
(osächs.
, 1570
/7
): Wo auch dürre, filzichte und mosichte wiesen, die mag man nach vorbrachter wintersaat mit den schaffen pförchen lassen, damit sie dardurch gebessert und gutten bodem erlangen.
Ebd.
170, 14
: die dürren, filzichten und mosichten wiesen und garten herbsts zeit pförchen.
Mon. Boica, NF.
1, 503, 27
(nobd.
, 1. H. 15. Jh.
): wenn dy in redlichem paw sein mit pferchen und mit mist getunget.
3.
›Kot von sich geben, die Notdurft verrichten‹, vom Menschen.Belegblock:
Sachs,
5, 168, 5
(Nürnb.
1553
): Der vierdt mit fartzen macht ein gstenck. | Dem fünfften thet das bier auffstosen | Die thür, das er pfercht in die hosen.
Ebd.
186, 22
(Nürnb.
1534
): Wenn wir sitzen und sollen tischen, | So thut sie nach den flöhen fischen. | Sie pfercht mir in hefen und scherben | Vor unzifer möcht sie verderben.
Ebd.
17, 198, 15
(Nürnb.
1557
): Der Engelmayr, ein grober bawer, | Den feyhel im abbrochen hat | Und im gepferchet an die stat.
Ebd.
210, 7
: Nun müß wir uns deß Neydharts lachen, | Der mit so ritterlichen sachen | Sich an den bawern hat gerochen, | Die im den feyhel habn abbrochen | Und im gepfercht unter den hut.