pausch,
der
;–/-e
, auch -Ø
, jeweils + Uml.1.
›nach außen gewölbte Fläche, wulstförmiger Gegenstand‹; im einzelnen: ›Tragring auf dem Kopf‹; ›Kinderhut‹; ›bauschender Stoff an der Kleidung‹; ›Watte-, Baumwollbausch zur Auflage auf Wunden‹; ›Unterlage beim Schießen‹; ›Bestandteil einer Pumpvorrichtung‹.Bedeutungsverwandte:
hauptring
wisch
Belegblock:
Maaler
51v
(Zürich
1561
): Bausch oder beüschle / das die wundartzet oben auff das zügli legend wenn sy einen verbindend.
Henisch
223
(Augsb.
1616
): Bausch / hauptring / ein kinder hut mit wollen außgefuͤllet / wie es die Kinder tragen / wann sie lehrnen gehen / ein wulst […]. Bausch / ein hauptring von tuch / oder ein wisch / von etwas anders gemacht / den die Weiber auff das haupt legen / wenn sie etwas tragen.
Patocka, Salzwesen.
1987, 128
(oobd.
, 1582
/5
): durch ÿede deren Rehr gehet ein Eisen Ketten die hat 63 liderne Peisch allczeit ainer von dem anderen 2 Spannen weit, alß offt in der Tieffen ain Pausch hinein in dem rohr gehet, Treibt solcher das gesalczene Wasser vor Ihme hinein.
Diefenbach
116a
; Dief./Wü.
499
; Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 71
; Preuss. Wb. (Z)
1, 862
; Schwäb. Wb.
1, 732
; Schweiz. Id.
4, 1767
; Öst. Wb.
2, 697
.2.
›Gebund, Bündel, Büschel, Pausch Stroh, Reisig, Brennholz‹; auch als Maßangabe gebraucht.Bedeutungsverwandte:
bürde
Belegblock:
Hilliger, Urb. St. Pantaleon
516, 42
(rib.
, 1643
): auff unser gesinnen 800 shwarer bauschen strohe.
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
206, 14
(nürnb.
, 1464
/75
): und darzu kauft ettlich peusch wachalter und mit frun der paurschaft do umb feltstein in die löcher furen lassen.
Loose, Tuchers Haushaltb.
61, 22
(nürnb.
, 1508
): czalt ich dem Jacob Fischer […] 400 pewschel holcz czu 24 ₰ in meinem cholschlag abczuhawen.
Roder, Hugs Vill. Chron.
184, 34
(önalem.
, 1529
): so habend die Türcken […] fasst fill reben abgeschniten und mit wůrczen und mit allem ußgezogen, peusch daruß gemacht.
Thiel u. a., Urk. Münchsm.
167, 32
(moobd.
, 1347
): vnd schullen vns geben vier vnd zwainchzich pauschen vmbe ain pfenning.
Winter, Nöst. Weist.
1, 903, 35
(moobd.
, um 1650
): dem fluß mit graben scheren und raumben durchhelfen und wo es füeglich mit peischen stecken und anschütten helfen.
Ebd.
3, 266, 36
(1416
): ez schol niemant peusch legen in den ganchk noch abschephen zwischen den obern und nidern müllen.
Hilliger, a. a. O.
525, 40
; Voc. Teut.-Lat.
aa jr
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
58
; Henisch
224
; Vilmar
29
; Öst. Wb.
2, 697
.3.
›Blütendolde‹.Bedeutungsverwandte:
dolde
1
schopf
Belegblock:
Henisch
224
(Augsb.
1616
): Bausch / schopff / die dolder / darauff die bluhe vnd der samen stehet / als ein fenchel / holdern / vnd andern garten vnd wilden gewaͤchssen / die kron […]. Ein baum der ein runden schopff oder bausch hat.
Diefenbach
625
c.4.
›Knüttelschlag, Hieb‹, metonymisch: ›Wunde‹.Syntagmen:
jm. einen p. geben / schlagen
.Belegblock:
Gille u. a., M. Beheim
84, 110
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): dem an | aller bermd manig peüsche | Mit mer roren geslagen wart, | und durch die durnin kran.
Trübner, Dt. Wb.
1, 246
; Schweiz. Id.
4, 1745
.5.
›verschnittenes männliches Schwein‹.Bedeutungsverwandte:
1
barg
eber
Belegblock:
Alberus
Oo jr
(Frankf.
1540
): Maialis, ein verschnittener eber / barg / bausch.
6.
phras. in (einem) pausch, per pausch, mit der pausch
›im Überschlag, insgesamt‹.Bedeutungsverwandte:
summarie
1
paus
die
) 2.Gegensätze:
dem wort nach
.Belegblock:
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
443, 11
(m/soobd.
, 17.
/18. Jh.
): sollen auch die wiert in der zöhrung die göst ohne clag […] halten und inen nit in pausch raitung machen.
Rwb
1, 1313
; Vorarlb. Wb.
1, 263
; Öst. Wb.
2, 697
.