parteiig,
parteiisch,
parteisch,
Adj.
1.
›einer Partei zugehörig; einer Partei anhängend, parteiisch, einseitig, befangen; durch Parteiungen bedingt‹; zu
partei
3.Bedeutungsverwandte:
verwandt
parteilich
Syntagmen:
(jm./e. S.) p. sein
; sich p. bezeigen / halten / machen
; parteiischer bruder / kieb, parteischer glaube / richter
.Wortbildungen:
unparteiig
Belegblock:
Schwartzenbach
P ijr
(Frankf.
1564
): Ein Richter verwerffen / Als daß er vnleidlich / verwandt / oder Partheysch sey.
Thiele, Chron. Stolle
489, 36
(thür.
, 3. Dr. 15. Jh.
): mit unvorsprochen fromen mennern, dye nicht partigisch sint.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
153, 18
(thür.
, 1474
): Porckert Stosßell magk sie als sachwalder vor partheies nicht bereden nach von gezceugknis vorlegen.
Matthaei, Minner.
1, 10, 1010
(Hs. 15. Jh.
): gerichts und rechts pfleg wyßlich, | parthyg nieman rechts ab brich.
Anderson u. a., Flugschrr.
5, 6, 21
([Zwickau
] 1524
): das wir die rechte bruͤderliche liebe on vnderschyd / on partteysch in vnsere hertzen setzen.
Goldammer, Paracelsus
2, 423, 5
(1532
/34
): darmit ir mich aber nit parteiisch halten oder einicherlei secten […] anhängig zu sein vermeinten.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen
205, 8
(halem.
, 1525
): Die andren zügen […] habind […] ir sag von Underegger gehört, die aber parthyig sigen.
V. Anshelm. Berner Chron.
4, 343, 11
(halem.
, n. 1529
): als er gon Galiard, ein mil von Jenf, verrukt, kamend die partïschen Jenfer.
Argovia
9, 114, 7
(halem.
, 1530
): so soll er ein anderen an sin statt thůn vnparthyig.
Edlib. Chron.
2, 27
(ohalem.
, um 1500
): den graff heinrich von salgans etwz barttiggig wz und der herschafft zustund.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
356
(Genf
1636
): partheyisch / so es mit einem helt / […]. partheyisch sein (sich auff eine Seite lencken).
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
240, 3
(moobd.
, 1478
/81
): graf Eyttelfritz […] vast übel sich hielt und partheys.
Ebd.
244, 27
: es hielten sich etlich vom adl groblich partheysch wider ir red.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
202, 11
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): vyengn sy ainen, […], der dem kunig vast guet parteysch was.
Grosch u. a., a. a. O.
269, 5
; Chron. Nürnb.
5, 730, 10
; Schulz/Basler
2, 371/2
; Schweiz. Id.
4, 1624/5
.2.
›in Parteien gespalten‹; zu
partei
3.Bedeutungsverwandte:
feind
zweiträchtig
Belegblock:
Anderson u. a., Flugschrr.
5, 7, 5
([Zwickau
] 1524
): secten machẽ / dadurch die menschẽ parteisch moͤchten werden.
Schweiz. Id.
4, 1624/5
(1. H. 16. Jh.
).3.
›gesetzlos, ungerecht; abtrünnig; aufrührerisch‹; vgl. am ehesten
partei
4.Bedeutungsverwandte:
aufläufig
geschellig
kriegisch
zwieträchtig
Belegblock:
Voc. Teut.-Lat.
y iijv
(Nürnb.
1482
): Parteyischer aufflauffiger geschelliger kriegisch’ zwitrachtiger.
Gagliardi, Dok. Waldmann
2, 558, 9
(halem.
, um 1541
): den sy bald umbgabend und ganz parthysch und jämerlich zu todt schlůgend.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
233, 35
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): er het kawm 30 tawsent man,.. es wurden ettlich der seinen partteysch.
Öst. Wb.
2, 371
.