1
ome,die
,der
;–/-Ø
oder -n
;aus
s. auch spätlat.
ama
›Gefäß, Weinmaß‹
(Kluge/S.
); 2002, 664
ame
.›Ohm‹, ein größeres Flüssigkeitsmaß (meist für Wein); metonymisch: ›der Maßbehälter von 1 Ohm‹.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
stauf
ame
1
masse
nössel
Syntagmen:
eine ome anschneiden / pfachten, ein fas x ome(n) (be)halten
›fassen‹, ein fuder x ome enthalten
; mit der o. eine gülte ausrichten, wein mit der o. geben, von der o. eine gebür nemen, (etw.) omen weise, mit der o. verkaufen
; die volle o
. ›in Fülle‹; die o. für x mark
; x ome wassers / wein(es) / bieres
; die heidelberger / rechte o
.Wortbildungen
omen
abstechen
eichen
merken
1
messen
pfachten
omer
omig
Belegblock:
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
2, 17
(preuß.
, 1399
): 6 vas Rynsch wyn, dy hylden 34½ ome.
Joachim, Marienb. Tresslerb.
166, 31
(preuß.
, 1402
): 33 m. 10 scot vor eyn vas wynes; das vas behilt 6 oumen und 10 stouͤfe, dy ome vor 5½ m.
Toeppen, Ständetage Preußen
1, 199, 2
(preuß.
, 1412
): die tonnen [...] sullen geychtet, geomet vnd gemerket werden.
Rudolph, Qu. Trier
95, 15
(mosfrk.
, 1593
/4
): es solle wohl ihnen erlaubt sein, alle fronfasten oder quartal des jahres ein ohmgen biers zu holen.
Eckhardt, Ohess. Klöster
2, 417, 24
(hess.
, 1470
): 5⅕ ome byers, 2 quarta.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
45, 40
(nobd.
, 1341
/2
?): Ez sol auch kein winmezzer dekeinen win mit einander geben mit der ome ane pfant.
Gille u. a., M. Beheim
134, 121
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Und er [gǎt] waz uns mit voller om | von dem muterlichem leichnam | ain veterlicher nerer | Und vor vil übler verderbnus | pehüten und enthalten sus.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
352
(Genf
1636
): Ich verkauffe meinen Wein (ohmen) weiß.
Ebd.
9
: ohmig oder ohmicht / das ein ohm helt.
Auer, Stadtr. München
391, 3
(moobd.
, n. 1347
): von dem lon [...] süllen die omer ir chnecht selb auzrichten.
Dirr, Münchner Stadtr.
580, 4
(moobd.
, 1380
): Die omer swerent, daz si messen, omen, abstechen und eychen suͤllen dem gast und dem burger, [...], geleich und trewlich.
Eckhardt, a. a. O.
2, 44
; Jürges u. a., Waldecker Chron.
357, 44
; Welti, Urk. Rheinfelden
273, 109, 2
; Dirr, a. a. O.
508, 8
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
352
; 14
; 16
; Rwb
10, 287
(mit langer Wortbildungsstrecke); Vorarlb. Wb.
2, 597
; 598
.