offern,
V.;
aus
lat.
offerre
›(Gott) etw. darbieten‹
(
Georges
2, 1328
;
Pfeifer
2000, 951
;
van Veen/van der Sijs
1997, 616
; auch
Verwijs/Verdam
5, 33
).
›(jm.) eine Gabe als religiöses Opfer darbringen, etw. opfern‹;
vgl.
1
opfern
 1.
Gehäuft rib.
Wortbildungen:
offer
›milde Gabe, Opfergabe, Kollekte‹,
offerende
(als Gerundivum zu
offerre
interpretierbar; fungiert in beiden Belegen als Zeitangabe; s. u.
Buijssen
),
offergarbe
›(freiwillig geleistete) Abgabe einer Garbe‹ (wohl an die Kirche),
offergeld
›kleiner Geldbetrag für kirchliche Zwecke‹; auch: ›Strafabgabe‹ (dazu bdv.:
1
busse
 2; 3),
offerhand
›opferbereite Hand‹ (wohl volksetymologische Umdeutung des Gerundivums von lat.
offerre
; s.
Verwijs/Verdam
5, 31
; dazu metonymisch: ›Opfergabe‹),
offerheller
,
offerknecht
.

Belegblock:

Kaeber u. a., Qu. Blankenb./Deutz
61, 17
(
rib.
,
1441
):
und bevelen dir, dat du uns solich offergelt
[zum
hogezijde kirsnacht
]
van unser stat ind lande yeclicher besonder, as sij uns dat zo geven plegen, [...] senden wils.
Loesch, Kölner Zunfturk.
2, 42, 21
(
rib.
,
1468
):
were sache, dat einicher van uns, so vurs. steit, niet komen kunde, [...], der sall sinen knecht oder boiden asdan uf die gaffel bij die meistere zerzijt mit sime gewoenlichen quatertempergelde und offer schicken.
Ebd.
2, 350, 27
(
2. H. 15. Jh.
):
sower [...] niet dabi
[bei einer
begenknisse
]
gesin en kunde, der sall den meisteren dri hl. zo offergelde geven.
Buch Weinsb.
2, 3, 10
(
rib.
,
um 1560
):
und quamen der choir s. Jacob und holten dasselb herlich in s. Jacobs kirch; da beiert man und offert bestrichen riemen und broit.
Ebd.
3, 198, 25
(
1583
):
Sulchen [unrade] zu vorkomen, hat ein rait alle steinmetzer, zimmerlude, opperknecht, leiendecker, [...], uff Dutz geschickt, das cloister [...] abzubrechen.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
2825
(
Köln
1476
):
Vur sent Quirijn myrcklyge heuffe | Quaemen myt yrem offer groit.
Chron. Köln
2, 9v, 6
(
Köln
1499
):
Desglijchen offerde ouch Caym van den vruchten der erden.
Ebd.
38
:
dat Sij [Adam, Eua ...] [...] got voerchten sulden. got dancken [...]. vnd geuen offerhande van den eyrsten vruchten.
Ebd.
12v
, 2038:
Noe [...] danckte ind loffde got den heren. und dede ym offerhande.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 110, 3
(
Köln
1619
):
Die Koͤnig kamen auß Morgenland, | Gen Bethlehem mit Offerhand.
Ebd.
278, 6
(
1574
):
den beginen offerheller 3 alb
(anläßlich des Begräbnisses der Ehefrau von H. Weinsberg).
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
1, 427,
Anm. 1 (
mosfrk.
,
1278
):
et insuper erit specialiter 40 libera de iure illo, quod succegarve offergarve wergras et banne vulgariter appellatur.
Welti, Urk. Rheinfelden
93, 17
(
halem.
,
1449
):
wem ein mensch in der pruderschaft stirbt, so soll ein pfleger von der alten zunft gelt xxx d dargeben, damit dem menschen messe gefrumet vnd geoffert werden.
Buijssen, Dur. Rat.
17, 11
(
moobd.
,
1384
):
Awer ettleich heben an czw sprechen mess vom tag und sprechen di nach ıͤre ordenung uncz auf das offernt.
Ebd.
24, 10
:
Die mess cathecuminorum ist (von) dem ingan der mess uncz auf daz offerent.
Chron. Köln
2, 9v, 3
; 5;
Kehrein, a. a. O.
3, 141, 3
;
Rwb
10, 325
.
Vgl. ferner s. v.
offertorium
.