nat,
die
;–/näte
.›Naht (an Kleidern und damit verglichenen Gegenständen)‹; speziell: ›Schädelnaht‹.
Phraseme:
jm. die näte bereiben
a) ›jn. verprügeln, jm. eine Abreibung erteilen‹; b) ›jn. betrügen‹; jm. die näte beschneiden
›jn. betrügen‹.Syntagmen:
eine n. zernäen
›durch Nadelwerk verzieren‹ / zertrennen
›zerschlagen‹ (am Panzerhemd), ein rok keine n. haben
; die näte
(Subj.) jn. bedecken
; in der hirnschale viele näte sein
; ein rok ane näte sein
; die schlimme / unförmliche n
.Belegblock:
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 35, 16
(Hs. ˹md.
auf nd. Grundlage, v. M. 14. Jh.
˺): uf guter wat | ein slimme nat | zimt nicht.
Froning, Alsf. Passionssp.
5692
(ohess.
, 1501ff.
): der rock hot nirgen eynne nayt | und doch ßo gar eben stadt!
Barack, Teufels Netz
3611
(Bodenseegeb.
, 1. H. 15. Jh.
): Der [procurator] tuot im [dem armen] denn die næt bestrichen | Und kan niemermer von im wichen.
Ebd.
10538
: Und hat dem maister dri stund genæt, | (Also beschnidens den kunden die næt) | So muos im ainr ganzen tag bezalen.
Goedeke, Fischart Flöh Haz,
1575
(Straßb.
1594
): Und fischt nach krebsen auf und nider, | Ersuchet zipfel und all netlin, | Wie arme leut die seckeltedlin.
Adrian, Saelden Hort
7001
(alem.
, Hss. E. 14.
/15. Jh.
): und ahsel, muͦder, nate | der edelen richen wate | gar raineclich bedahten | Marien.
Ebd.
9484
: der rok waz an næte. | um den spiltent si [ritter] wer den het.
Wyss, Luz. Ostersp.
6398
(Luzern
1545
): Ir lollhartten, land den esel blyben! | man würt vͥch sonst die nätt beryben.
Maaler
296v
(Zürich
1561
): Naat (die) Sutura.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
4, 15
(oobd.
, 1349
/50
): dar inn [hirnschal] sint vil næt und allermaist in der manne hirnschal.
Holtzmann, Gr. Wolfdietrich
2197, 2
; Schmidt, Rud. v. Biberach
9904
; Adrian, a. a. O.
2175
; Voc. Teut.-Lat.
x ijr
; Mylius
H 7v
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
339
.‒
Vgl. ferner s. v. adelsperson
, beinfuge
.