namen,
V.
1.
›etw. / jn. (auch: sich) appellativisch bezeichnen, [wie] nennen; jn. durch die Bezeichnung als etw. klassifizieren‹; auch: ›etw. (z. B. einen
tag
) festlegen‹;
offen zu 2; zu
name
(
der
) 1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
bedeuten
 21,
benamen
(V.) 1,
benennen
 1,
bezeichnen
(s. v.
bezeichen
 2),
1
heissen
 3,
intitulieren
,
täufen
(s. v.
taufen
 3).
Syntagmen:
jm. einen tag n., jn. / sich
[wie, z. B.
christen
]
n
.;
j. priester genamt sein / werden
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok.
1147
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Swer ie mit truwen vor vur | [...] | Dem ist der selbe name beschert | Daz her ist priester genamet.
Ebd.
10812
:
Die sich nach dem vridesamen | Criste cristenen hie namen | [...] | Die werden allentsamt ein lip.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern
435, 19
(
halem.
,
1670
):
beibericht, wie sich im letsten so genamten baurenkrieg anno 1653 die damahligen teüffer [...] verhalten habind.
hail. altvaͤter
96v, 22
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
do nampt er im ainen tag vnd sprach alsus [...].
Helm, a. a. O.
10338
.
2.
›jn. (auch: sich) / etw. durch die Zuteilung eines Namens aus einer größeren Anzahl von ähnlichen Größen herausheben, als Individuum identifizieren, namentlich benennen‹;
auch: ›sich durch gemeinschaftsstiftende Namengebung als Gruppe konstituieren und zu erkennen geben‹; zu
name
(
der
) 3.
Berichtende Texte.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
benamsen
 2,
benennen
 2,
1
heissen
 2.
Syntagmen:
jn
. [wie, z. B.
got, das bairische antlit
]
n., eine stat Tyburina, eine festung Kimel n
.;
Lotharingia nach Lotharius genamt sein, Ludwig der gütige genamt sein
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok.
18649
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Und liez sich drumme toten | Daz her Got worde genamet.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
20797
(
preuß.
,
um 1330
/
40
):
eine vestin nâhin | gelegin bî der Mimel, | dî was genamit Kimel.
Jörg, Salat. Reformationschr.
102, 2
(
halem.
,
1534
/
5
):
Von denen stuͦndend ander uf jn Boͤhemen (Lutrers lantzlüt) namtend sich ouch adamite.
Roder, Hugs Vill. Chron.
51, 30
(
önalem.
,
1513
):
Der warend zwaintzig und ain man, die sich von Fillingen nampten.
Barack, Zim. Chron.
3, 62, 38
(
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
do nampt in die alt fraw nur das bayrisch antzlüt, so feind war sie im.
Leidinger, A. v. Regensb.
611, 26
(
oobd.
,
um 1430
):
Ludwicus, genamt der gütig, des grossen kayser Karol sun.
Ebd.
612, 10
:
Lotharius [...] behueb auch einen tayl in Frankreich, der nach im Lotharingia ist genamt.
Dierauer, Chron. Zürich
235, 12
;
Barack, a. a. O.
1, 464, 32
;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
31, 14
.