nachtschach,
der
;
-es/–
.
›nächtliche Gewalttat‹; extensional vor allem auf schwerere körperliche Verletzungen, Totschlag, Vergewaltigung, seltener auf Sachbeschädigungen, Flurschäden u. ä. bezogen; als Metonymie: ›für
nachtschach
zu entrichtende Buße‹; zu
1
nacht
 1,
schach
(
der/das
).
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld):
blutrünstige
,
diebstal
 1; 2,
erdfällige
,
frevel
,
mord
 1; 2,
notzog
,
totschlag
.
Syntagmen:
jm. n. zufügen
;
etw. für einen n. achten / strafen, jn. mit n. schädigen, das kloster das recht
›Rechtsprechung‹
mit n. haben, j. um n. klagen / richten, j. dem kläger um n
. [einen Betrag]
verfallen sein, ab e. S. als um n. richten, jm. die stat um den n. verbieten
;
der n. um unfug / unzucht / wunde, n. in js. haus
;
die anspreche des nachzschaches, die busse um n
.
Wortbildungen:
nachtschachen
(a. 1527 f.),
nachtschacher
›j., der
nachtschach
begeht‹.

Belegblock:

Argovia
4, 305, 9
(
halem.
,
1400
):
Es sol ein vogt in dem twing ze Kölliken richten über diebstal, über dz bluot, vmb nachtschach vnd vm notzog.
Bischoff, Steir. Landr.
233
(
m/soobd.
, Hs. 
v. 1425
):
Wer pey der nacht auf stözzt vnd lewt vecht oder in ir gût nympt, daz haissent nachtschacher.
Argovia
4, 250, 1
;
Dirr, Münchner Stadtr.
46, 23
;
Rwb
9, 1298
;
Schweiz. Id.
8, 98
;
101
.