nachlaufen,
V., unr. abl.
1.
›jm. nachlaufen, im räumlichen Sinne folgen; jn. verfolgen‹ (von Personen und Tieren im Hinblick auf andere Personen oder Tiere gesagt); im einzelnen (dann ansatzweise metaphorisch und damit offen zu 2): ›jm. mit einer bestimmten Absicht (z. B. zur Gewinnung von Gunst), auf eine bestimmte (zeichenhafte) Weise nachlaufen‹; zu
nach
3, laufen
(V.) 1.Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Phraseme:
seinem schatten nachlaufen
›Nutzloses tun‹.Bedeutungsverwandte:
nachfolgen
nachgehen
verfolgen
nacheilen
Syntagmen:
j. jm. n
. (z. B. got jm., j. Christo / got, der haufe dem abgot, der betler einem herren, der hausarme dem baumeister
) n., j
. (einem Tier; z. B. dem bären / lewen
) n., j. jm. frevenlich, wie ein hund, mit einer wer, in sein haus n., j. jm. n., um [...], der hund dem hasen / winde
›Windhund‹, das lämlein dem schaf n., die selen den totschlägern n
.Belegblock:
Mieder, Lehmann. Flor.
784, 19
(Lübeck
1639
): Einer der das best thut / schafft bißweilen so viel Nutzen als wenn er [...] Wasser im garn gefangen / seinem Schatten nachgelauffen.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Sam. 17, 35
(Wittenb.
1545
): ich [Dauid] lieff jm [Lewe vnd ein Beer] nach
[
nachvolgt inMentel
1466: ;
gieng [...] jm nachFroschauer
1530: ; nd. Bibel 1522 /
vervolgt jnEck
1537: ]
vnd schlug jn. Banz, Christus u. d. minn. Seele
1456
(alem.
, 1. H. 15. Jh.
): Dar in so kumment schier | Und loffent mir [Christus] alle năch.
Maaler
299r
(Zürich
1561
): Eim Nachlauffen vnd sich zuͦhin schlahen oder eynflicken sein gunst zuͦ erlangen.
Lauater. Gespaͤnste
64v, 22
(Zürich
1578
): Plato schrybt de Legib. lib. 9. daß die seelen dere͂ die getoͤdt syend / den todschlegern offt nachlauffind sy zuͤ schedigen.
Bauer, Geiler. Pred.
76, 23
(Augsb.
1508
): tuͦ als ain armer betler / der ainem reichen herren on unnderloß nachlauffet biß das er yn erhoͤrt.
Luther, WA
38, 72, 10
; 47, 228, 33
; Quint, Eckharts Pred.
2, 63, 35
; Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 497, 13
; Gille u. a., M. Beheim
67, 29
; v. Keller, Ayrer. Dramen
1166, 10
; Vetter, Pred. Taulers
82, 4
; Goldammer, Paracelsus
5, 178, 26
; Päpke, Marienl. Wernher
6172
; Wyss, Luz. Ostersp.
6436
.‒
Vgl. ferner s. v. baumeister
2.2.
›e. S. (einer Tätigkeit, einem Anliegen neutral oder positiv bewerteter Art) mit Ernst, Eifer nachgehen; sich e. S. (negativer Art) hingeben‹; vgl.
nach
3 (ütr.), laufen
(V.) 8.Bedeutungsverwandte:
vgl. nachgehen
nachleben
Belegblock:
Luther. Hl. Schrifft.
Os. 2, 5
(Wittenb.
1545
): Jre Mutter ist eine Hure / [...] / vnd spricht / Jch wil meinen Bulen nachlauffen
[
genachenMentel
1466: ; Var. 1475
gen nach2
-1518: ].
Ebd.
Jer. 2, 20
: vnter allen grünen Bewmen lieffestu der Hurerei nach.
Sermon Thauleri
7ra, 16
(Leipzig
1498
): darumb muß man vnd sal ym
[dem Verborgenen]
nach lauffen die weile es vorborgen ist. Spanier, Murner. Schelmenz.
2, 30
(Frankf.
1512
): Hett ich schon hundert tusent brieff | Und dem rechten stetz noch lieff, | So ist es mit eym dreck versigelt.
Turmair
4, 1043, 12
(moobd.
, 1522
/33
): etlich, so aus der ordnung warn, dem guet nachliefen, zwackt er auf.
‒
Vgl. ferner s. v. antwerk
3.