nachlässigkeit,
die
.
›insbesondere den Trägern wirtschaftlicher und religiöser Funktionen zugeschriebene, die soziale und religiöse Ordnung antastende Haltung der Nachlässigkeit, mangelnden Sorgfalt; Unsorgfältigkeit, Lässigkeit, Versäumnis, Faulheit‹;
vgl.
nachlassen
 4; 9,
nachlässig
 1.
Bedeutungsverwandte:
farlässigkeit
,
liederlichkeit
,
unfleis
,
versäumnis
,
versäumung
; vgl.
lasheit
 1,
läue
 2,
mishut
.
Syntagmen:
n. auf den bergwerken spüren
;
der n. etw. schuld sein
›zu verdanken sein‹;
aus n. die ordnung verachten, die werke aufschieben, durch n. mangel erfinden, in ausstände kommen, got vergessen, j. durch js. n. sterben, in n. fallen, jn. um seine n. strafen
;
die n. der amptleute / arbeiter / fürer / lerer
;
die faule / geübte / grobe / offenbare / unachtsame n
.

Belegblock:

Löscher, Erzgeb. Bergr.
77, 40
(
omd.
,
1609
):
Wurde aber durch seinem unfleiß und nachleßigkeit einiger mangel am zihn [...] erfundten.
Eschenloher. Medicus
39, 12
(
Augsb.
1678
):
dieweil sie aber aus Nachlaͤßsigkeit die verlobte gute Werck lang auffgeschoben.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
46
(
mslow. inseldt.
,
1537
):
Wue d(er) pergkmaister auff den pergkwergk(en), [...] ein nachlessikaÿt, Vnvleÿs zuuoraus d(er) Arbaiter vnd Amptlewt [...] spuret.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
18, 26
(
tir.
,
1464
):
souil
[des
volks
]
vnd der selbigen sterben in den sünden durch eür [lërer vnd füerer] nachlessikhait.
Ebd.
124, 10
:
ob ich etwas geschriben hiet vnucze oder schamige ding, das ist meiner vnbeisshait vnd nachlessikchait schuld.
Luther, WA
24, 214, 12
;
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 76, 12
;
Bauer, Imitatio Haller
73, 30
;
dies., Haller. Hieronymus-Br.
18, 41
;
109, 28
;
Rot
331
;
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
334
;
Dauner, Obd. Bibelgl.
1898, 121
.
Rwb
9, 1209
.
Vgl. ferner s. v.
abödung
 1,
ausstand
 4.