nachfolger,
der
;-s/-Ø
, auch -e
.1.
s. nachfolgen
1.2.
›Person, die sich in die Nachfolge der Lehre, des Lebens und des Leidens Christi stellt und ihre ganze Lebensführung entsprechenden Pflichten unterwirft‹ oder (seltener): ›Person, die von einem Autor in irgendeiner Weise in Vergleich mit nachfolger
gestellt wird‹; vgl.
nachfolgen
3.Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
vgl. apostel
1
bote
discipel
jünger
schüler
zwölfbote
Syntagmen:
den n. um das leben bringen, j. Christi n. sein
; der n. nicht ungern leiden, in Christi liebe wandern, an Christi tisch sitzen
; dem n. die liebe eingebunden sein
; der n. Christi / gottes, des herren
.Belegblock:
Luther, WA
10, 3, 4, 27
(1522
): Gott wil nicht alleine Zuhoͤrer und Nachreder haben, sondern Nachfolger und Theter, die das wort bewaren.
Quint, Eckharts Pred.
2, 373, 1
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): die mîne nâchvolgære sint, die suln sitzen ze mînem tische in mînes vaters rîche.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
217b, 18
(Frankf./M.
1649
): die Liebe so der Gesetzgeber Christus seinen Nachfolgern so eyfferig eingebunden.
Rupprich, Dürer
1, 171, 71
(nobd.
, 1521
): Aber Her du wihlt, ehe du richtest, wie dein sohn Jesus Christus von den priestern sterben must [...], das es auch also gleichförmig ergeht deinen nachfolger Martino Luther, den der pabst mitt sein geldt verrätherlich wieder gott umb sein leben bringt.
Bihlmeyer, Seuse
91, 35
(alem.
, 14. Jh.
): wir, dez wirdigen vorgengers edlen nahvolger, gehaben úns wol und liden nit ungern!
Strauch, Schürebrand
24, 30
(els.
, E. 14. Jh.
): Ach liebe begirliche nochvolgerin, künnent ir uwerme geminneten lider Jhesu Christo nút innerlicher noch neher noch gevolgen in dangberlicher betrahtunge [...], so [...].
Eichler, Ruusbr. steen
1138
(els.
, sp. 14. Jh.
): Des vatter stimme hoͤrent alle die nach volger vnsers herren Ihesu Cristi.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
188
(moobd.
, A. 15. Jh.
): Nu sind die herren vnd preläten gotes nachste nachuolger so si am maisten gewaltes haben so si ye mer gutig sind.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
41, 17
(tir.
, 1464
): ir sült sein seine nachfolger als die liebsten süne, vnd wandert in seiner lieb.
Rupprich, a. a. O.
1, 170, 11
; Niewöhner, Teichner
617, 29
.3.
›Anhänger einer Person, die eine bestimmte, teils positiv beurteilte, teils als umstritten konnotierte Lehre, Lebensweise vertritt; Anhänger einer solchen Lehre‹; vgl.
nachfolgen
4.Bedeutungsverwandte:
anhänger
gönner
mithelfer
beipflichter
gepart
ingesinde
knecht
schüler
Syntagmen:
sich als n. Alexanders, des Hercules rümen
; der n. (nicht) den freuden folgen, dem n. gehorsam sein
; der n. des armutes, der tugend / weisheit / bosheit / üppigkeit, der n. des Arius / Franciscus
.Belegblock:
Franck, Decl.
348, 14
(Nürnb.
1531
): Das du Herculem weynsüchtig / Alexandrum truncken / [...] meldest / vnd dich als dero nachuolger rhoͤmest / sag an o bruͦder / gefallen dir soͤlch maͤnner für ein muster.
Anderson u. a., Flugschrr.
7, 7, 17
(Straßb.
1524
): alle abtru͂nnig sind vom glaube͂ / vnd nachfolger des teüffels lere.
Warnock, Pred. Paulis
7, 304
(önalem.
, 1490
/4
): Die also daz crútz tragent, daz sint nit junger Christi, mer es sint nachfolger der boshait und der uppikait.
Boot, Cassiodor. Hist. Eccl.
500, 19
(moobd.
, um 1385
): dy orientchirichen [...], dy da sind des Arry nachvoligeͣr.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
89, 4
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): wir genannt payde tayl versprechen fur all unnser mithelfer, anhannger und nachvolger, [...], denselben sol auch gehalten werden all genannt capitell.
Bauer, Imitatio Haller
56, 21
(tir.
, 1466
): der fleissig nachuollger der tugent der vollget nicht nach der weltleichen freuden.
Wolf, Norm im sp. Ma.
26, 7
; 43, 41
; Voc. Teut.-Lat.
x jv
; Maaler
301r
.‒
Vgl. ferner s. v. aufenthalter
1.4.
›jm. in einer Rechtsstellung nachfolgende Person; Nachfolger in einem Amt‹; vgl.
nachfolgen
6; 11.Bedeutungsverwandte:
erbe
der
) 1; vgl. nachbar
nachkomme
Syntagmen:
den n. zu seinem erben instituieren
; dem n. schuld geben, um zins genug tun, dem n. etw. zustehen
; der n. des königs, n. dem Petrus
.Belegblock:
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
226, 29
(els.
, 1362
): daz du [Gregorius] soltest ein wirdiger bobest werden, vnd ein nochfolger dem heiligen sant Peter.
Ebd.
472, 10
: Dirre Felix [...] fúrdampnete den keyser mit allen sinen nochfolgeren fúr einen keczer.
Köbler, Stattr. Fryburg
78, 28
(Basel
1520
): so sol im derselb abtrette͂ / oder gedachtem nachvolger vmb sin zinß vñ houptguͦt genuͦg thuͦn / vnd der nachvolger dem ihenen der die gandt behalten hat / nit me schuldig sin zegeben / dañ [...].
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
289
; Rwb
9, 1164
.