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muse,die
;–/-n
, teils lat. Flexion.›als schöne Frau gedachte fiktive Person mit überirdischer poetischer Inspiration‹.
Seit dem späten 16. Jh.; literarische Texte.
Bedeutungsverwandte:
vgl. kunstgöttin
Wortbildungen:
musenchor
Belegblock:
Boon, St. Prätorius
46, 37
(Ülzen
1579
): Vnter des wil ich Bacclarie meinen Musis zun ehren ein Carmen schreiben.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
44, 23
(Magdeb.
1608
): Wie kans besser sein denn das Musen / | Einmahl reden von Froͤsch und Meusen.
Stoltzius, Chym. Lustg.
78, 5
(Frankf./M.
1624
): Was bdeut die Sonn / welche gar gern | Vom Loͤwen wird gehalten fest? | Sag mirs Musa, auffs aller best.
Opitz. Poeterey
13, 9
(Breslau
1624
): keusche gemuͤter (welche von den auch keuschen Musen erfodert werden).
Ebd.
47, 27
: Dein bester freund der leben mag / | Der Musen rhum / hebt diesen tag | Ein newes leben an zue fuͤhren.
v. Ingen, Zesen. Ged.
392, 20
(Breslau
1641
): neun schoͤne Jungfrauen / welche ohne zweifel die Musen waren / so sich von dem Helicon herunter gemacht hatten.
Gajek, Köler. Maÿen-Lust
67, 5
(Breslau
1642
): Weil dann mein Musen⸗Chor den May so abgerissen / | Vnd vor die Augen stellt / als [...].
Peil, a. a. O.
262, 64
; Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
23, 1
; Opitz. a. a. O.
40, 8
; v. Ingen, a. a. O.
394, 11
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