mot,
das
;
mottes/–
;
zu
mhd.
mot
›Morast‹
(
Lexer
1, 2210
; vgl. auch
Verwijs/Verdam
4, 1764
).
›Schmutz, Schlamm, Morast, Dreck, Feuchtigkeit, in der man zu versinken droht‹; mehrfach ütr. auf Bezugsgegenstände, die dem
mot
verglichen werden; auch: ›als niederträchtig dargestellte Person‹ (dehumanisierend); mehrfach als oder mit gen. explicativus gebraucht.
Nrddt./md.; gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion/Didaxe‘.
Phraseme:
sonder mot
›unangefochten durch Widrigkeiten‹.
Bedeutungsverwandte:
1
kot
 2,
1
mist
 3; 4,
schlam
,
unflat
; vgl.
ausspülete
,
befleckung
 1,
gerbe
I, 2,
germ
,
lette
.
Syntagmen:
der teich vol mottes sein
;
den lewen aus dem m. rücken, j. aus dem m. in glük kommen, sich durch das m. brechen
›hindurchschlagen‹,
in das m. fallen / sinken / stürzen, in dem motte einen weg machen, ein stab sich in das m. stechen, js. drüssel in m. verwandeln
;
das m. des wassers, der sünden
;
das falsche / faule m
.;
des mottes klamme
.
Wortbildungen:
mottig
(a. 1612).

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
7054
(
preuß.
,
um 1330
/
40
):
dô dî heidin durch daz mot | wol halb gebrochin hattin sich, | dô [...].
Ebd.
14767
:
Sô lange treib sî disen strît | unz er sturzte in daz mot.
Ziesemer, Proph. Cranc Hab.
3, 15
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
einen wec hastu gemachet in dem mere dinen pherden, in dem motte
[
Froschauer
1530:
muͦr
;
Mentel
1466 /
Dietenberger
1534:
kot
/
Eck
1537:
leim
;
Luther
1545:
schlam
]
vil wazzeris.
Helm, Maccabäer
4299
(
omd.
/
nrddt.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
Vor uns enkegen ist der strit, | der Jordan uns alumme lit, | mot unde gesprinc bi uns sint, | niht wege man von hinnen vint.
Reissenberger, Väterb.
11371
(
md.
, Hs.
14. Jh.
):
wir sunken hin zu tal | Untz an die uchsen in daz mot.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
3844
(
rib.
,
1444
):
eyn staff de beslagen ist | Sticht sich dieffer in mode off mist | Dan de geyn beslach en hait.
Buch Weinsb.
1, 152, 38
(
rib.
,
um 1560
):
das Schurman im heimgain mit sinen besten rock in die gassen und modden fiel und sich welzet wie die seu.
Gerhard, Hist. alde e
1471
(
omd.
,
um 1340
):
Di [Wonunge] du ordenlich so schares | Und so zeles sunder mot.
Ebd.
3925
:
Van den schulden di nider hart | Den wissagen Jeremiam zart | Wurfen durch ir ungelich | In einen tifen alden tich, | Der vol fules motes was.
Ebd.
4084
:
zuhant | Ward er gestozen in den sant | Einer gruben, di was tif, | da en vil motes uberlif.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob
6452
(
omd.
,
1338
):
das geslayn in [Job] hette Got | Durch siner grozen sunden mot.
Ebd.
12723
:
wer ist der man | Der so gar bose sy getan | Als Job ist, diz valsche mot, | [...] | Daz ist: der anemaze schimph | Tribet, spot und ungelymph.
Hübner, Buch Daniel
8168
(
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Wand er [got] hat uz dem mote | Gerucket der vil vreisen | Lewen.
Kochendörffer, Tilo v. Kulm
363
;
978
;
Hübner, a. a. O.
8332
;
Karsten, a. a. O.
4905
;
7623
;
Schmitt, Fachprosa
54, 2
;
Schmitt, Ordo rerum
26, 43
;
Vilmar
278
.