mistrauen,
mistreuen,
V.
›mißtrauen‹ (absolut); ›keinen Glauben gegenüber jm. (auch gegenüber Gott) haben; jm. mißtrauen‹;
zu
mis-
[+ V.], trauen
(V.) 1; 2.Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Wortbildungen:
mistrauer
mistrauig
mistraulich
mistrauung
unglaube
Belegblock:
Luther, WA
10, 3, 195, 27
(1522
): auff das du Gott nicht versuchist odder miß trawist.
Quint, Eckharts Trakt.
241, 4
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): wan minne enkan niht missetriuwen, si getriuwet alles guoten.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
362
(rib.
, 1444
): Ich en wille dir neit sijn erveerlich | Noch ouch dar zo mistrowelich.
Pyritz, Minneburg
816
(nobd.
, Hs. um 1400
): Minne, du enfurchtest kein geschicht. | Minne, du enmissetruwest niht.
Chron. Nürnb.
4, 171, 1
(nobd.
, 15. Jh.
): begerestu aller vorgeschriben ding keinerlei sicherheit, ob du uns mißtrawen wöllest, wöllen wir dir so völliglich tun, das [...].
Bihlmeyer, Seuse
499, 18
(alem.
, 14. Jh.
): wer gewegen kan, waz got ist, [...] der enmag bi núte gotte missetruwen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
2, 161, 5
Var. (Straßb.
1466
): der geist der do nu wirckt in die sún der vngeleubigen
[Var. 1475
der misztrauung2
–1518: ; 1545, Eph. 2, 2:
des vnglaubens].
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
324, 39
(Genf
1636
): mißtrawer [...] Dissidens.
Drescher, Hartlieb. Caes.
244, 32
(moobd.
, 1456
/67
): Der selbe [pruͦder] was mit grosser trakait und missetrawung bekúmert also das er im gedacht: [...].
Klein, Oswald
22, 109
(oobd.
, 1422
): misstrawig, wanckler sinne, | zu reuten gier von stat, | genaiget zu der minne.
Schmitt, Ordo rerum
676, 11
; Maaler
291r
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
243
; Schweiz. Id.
14, 1609
.