mishellen,
V., unr. abl.
›nicht zusammen-, übereinstimmen, sich widersprechen‹ (z. B. von Rede-, Textfassungen); ›hinsichtlich eines strittigen Punktes uneins, uneinig, unterschiedlicher Meinung sein‹ (von Funktionspersonen);
vgl.
mis-
[+ V.],
1
hellen
 3.
Bedeutungsverwandte:
mistönen
.
Gegensätze:
1
hellen
 3.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
7076
(
preuß.
,
um 1330
/
40
):
Doch allein dî eldstin al | vordûchte, daz er [marschalc] missehal | von des aldin râte.
Sievers, Oxf. Benedictinerr.
36, 14
(
hess.
,
14. Jh.
):
die wile die ebdissen und die probesten under ein missehelent, so sint ir beider selen in grozzen freissen.
Voc. Teut.-Lat.
qq vijr
(
Nürnb.
1482
):
Zwytracht habe͂ od. mißhellen. od. wied’wertig sein. discrepa’e.
Rieder, Gottesfr.
48, 2
(
els.
,
n. 1390
):
dise [...] rubrike seit, wie dis latine buͦch von den nún veilsen ettewas missehillet dem tútschen an abe gebrochenen worten und zuͦ geleiten glosen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
4, 248, 9
Var. (
Straßb.
1466
):
ez mag nit wol wor gesein das in zwey lautet
[Var. 1475
2
-1518 ergänzen:
Wiewol doch daz nit war sein mag, daz do myshellet
].
Steer, Schol. Gnadenl.
1, 532
(
noschweiz.
,
15. Jh.
):
da uon haͮn ich selb wunder, won die lerer missehellent an disen puncten.
Niewöhner, Teichner
194, 16
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
wa sich vreunt an ein ander reissent | und sich missehelens vleizzent | daz ainer den andern greiffet an.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
45, 33
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
(Pangraz,) Gangolf, erwelte himels poten, | mit euch Potentiana (nicht) sol mißhellen.
Reithmeier, B. v. Chiemsee
91, 14
(
München
1528
):
Dann vnzymlich ist, daz die glid mit jrem hawp miszhelen.
Löffler, Columella/Österreicher
1, 17, 22
;
18, 21
;
Schmitt, Ordo rerum
677, 27
;
Schweiz. Id.
2, 1141
.