mis-

[+ Adj.],

misse-

[+ Adj.]. – Auswahl wie unter

mis-

[+ Subst.] angegeben.

eine der Bedeutung des Adjektivs entgegengerichtete Eigenschaft kennzeichnend.

Beispiele:

misblicke

›unecht glänzend‹ (von Erzen; dazu bdv.:

blendig

; Lemmatisierung und Verständnis unsicher),

misförmig

›nicht rechtsförmlich verfaßt‹,

misleidig

›Ekel, Abscheu empfindend‹ (dazu bdv.:

abscheulich

1),

misschäme

›schamlos‹,

missewandt

›verschieden‹ (vgl.

missewenden

Belegblock:

Zu
misblicke
:

 Löscher, Erzgeb. Bergr. 161, 5
 (omd.
, 1554
/1633
): 

Ertzscheiden unter lichte ist in den blendigen und mißplichen erczen nicht guet.

 Köbler, Stattr. Fryburg 73, 18
 (Basel
1520
): 

deßglichen hett er ein vngeschickte mißfoͤrmige nichtige klag vor gericht gethon.

 Volkmar 203
 (Danzig
1596
): 

Fastidiosus, abschewlig / misleidig.

 Thiele, Minner. II, 27, 404
 (Hs. ˹md.
/rhein.
, 1. V. 15. Jh.
˺): 

mer weert also daz se ez [cleynoet] entfinge | end dan weter by ir ghinge | und van ir weter namen, | uͦf myn eyt, daz wer misschaem.

 Reissenberger, Väterb. 16107
 (md.
, Hs. 14. Jh.
): 

Der menschen antlitze | Die sint algemeine | Wol gelich ander cleine | Und an der forme missewant.