merzler,
der
;-s/-Ø
;zu
mhd.
mërzeler
›Krämer‹
(Lexer
), dies aus 1, 2120
mlat.
mercellarius
(DuCange
).5, 3500
›Kleinhändler, Krämer (oft mit Viktualien)‹;
vgl.
merzeln
.Wobd.; gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
grempler
krämer
pfragner
unterkäufel
ausschliesser
grempe
landpartierer
2
menger
markthoke
merzer
pfenni(n)gkramer
Syntagmen:
die merzler strafen
; der / die m.
(Subj.) mengeln, etw. feil haben, einen laden haben
, [einen Betrag] zu gewin nemen, jn. bescheissen, etw. wol verstehen, die wagen hoch henken, gefächte haben (sollen), etw
. (z. B. salz, schmalz
) aufbieten / verkaufen, schweine auflegen / ässen
; den merzlern verbieten, zu [...]
; Uli der merzler
; [eine Abgabe, z. B. 1 metze korn
] von dem m
.Wortbildungen:
merzlerwerk
merzlerzunft
Belegblock:
Barack, Teufels Netz
9726
(Bodenseegeb.
, 1. H. 15. Jh.
): So hat in doch der merzler beschissen.
Geier, Stadtr. Überl.
218, 23
(nalem.
, A. 16. Jh.
): bi wölchen merzlern aber das
(Zusatzstoffe im
schmer)
funden würde, und er selb nit angegeben hette, den wöllen meine hern darumb straffen. Ebd.
219, 18
: das die merzler [...] die wagen [...] hocher nit henken, dann nach der baiel, die ains zwerchen fingers dick sein sol.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
1003
(halem.
, Hs. um 1435
): Gestrafft uss zornenklichem muͦt | Die mertzler umb wuͦchers list.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
778, 29
f. (halem.
, 1480
): haben min heren den maͤrtzlern verbotten, kein schmaltz ze bestellen noch ze kouffen im schmaltz hus.
Maaler
289r
(Zürich
1561
): Mertzler / der gern oder vil mengelet / oder verkaufft / zeuerkauffen geneigt / ein grosser verkoͤuffer. Vendax, Emax.
Bremer, Voc. opt.
32009
(halem.
, 1329
/30
): Mango merzeler [...] vihtriber [...] vnderkauffel [...] metzger [...] est mercator suis manibus merces tractans et earum ualorem explorans. Et dicitur a manu et ago.
Mollwo, Rotes Buch Ulm
161, 6
(schwäb.
, 1411
): haben wir gesetzet, das dehain mertzler hie zuͦ Ulme ains ieglichen jares nicht mer schwin hie ze Ulme in der stat uff legen und aͤssen sol, denne acht schwin.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 24, 8
(schwäb.
, 1574
): ein jeder [...], der merzlerwerck treibt, der soll nit mer dann ein pfenning an einem pfund körzen, schmalz, schmer und dergleichen zue gewin nemmen.
Ebd.
56, 2
(1574
/1639
): Von den mertzlern. [...]. (der soll) seine gewise und gefechte gewicht und meß haben.
Ebd.
576, 37
(1588
): soll kain metzler weder saltz, schmaltz, mehl noch anders hoher noch teurer, dann ers [...] uffgeton und geboten, verkaufen.
Memminger Chron. Beschr.
8, 7
(Ulm
1660
): Merzler⸗Zunfft / bey welchen auch die Muͤller seyn.
Barack, a. a. O.
9687
; 9704
; Schnyder, a. a. O.
159, 23
; Leisi, Thurg. UB
7, 312, 17
; Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
2, 875, 18
; Voc. Teut.-Lat.
y viijr
; Rwb
9, 551
.