1
meine,
die
.
– Älteres und mittleres Frnhd.; Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘, meist gebundener Form.
1.
›Gesinnung, Meinung, Ansicht‹; offen zu 2;
vgl.
2
meinen
 1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
absehen
(
das
) 1,
ansehen
(
das
) 8,
auslegung
 4,
austrachtung
,
bedächtnis
 5,
bedunk
,
gemüt
 2,
gesicht
(
das
) 3,
gewissen
(
das
) 3,
gnade
 9,
gramschaft
,
herz
(
das
) 8,
2
meinung
 2,
opinion
.

Belegblock:

Karsten, Md. Paraphr. Hiob
13915
(
omd.
,
1338
):
Daz ist nach der meister meyne / Eyn stern und der achsen eyne / An der der hymel umme louft.
Gerhard, Hist. alde e
3652
(
omd.
,
um 1340
):
Und [got] sprach also in guter mein
[›wohlwollend, gnädig‹]: |
Ich han gehort din beten fin.
Palm, Veter Buoch
18, 2
(
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Swer zv der meine sal kumen, das er sie verneme, der mvz sich selber vor minren achten, denne alle gotes creature.
Wyss, Luz. Ostersp.
345
(
Luzern
1583
):
Es ist nitt guͦtt nach vnser mein, | Das der mensch nun sölle syn allein.
Klein, Oswald
64, 6
(
oobd.
,
1416
/
7
):
In welcher main hastu dich freud vermessen | gen mir?
Thiele, Minner. II,
31, 164
;
Päpke, Marienl. Wernher
5411
.
2.
›Absicht, Zweck‹;
vgl.
2
meinen
 3.
Bedeutungsverwandte:
sin
,
wille
; vgl.
andacht
 3,
anleitung
 4,
anschlag
 4,
aufsaz
 8,
augenmerk
,
bedenkung
 3,
beruch
,
betracht
(
die
),
bewegnis
 5,
gedenken
(
das
) 2,
1
geträchte
 2,
2
meinung
 5.

Belegblock:

Gerhard, Hist. alde e
3538
(
omd.
,
um 1340
):
Daz selbe wort gar reine | Nicht sprach er in guter meine.
Pyritz, Minneburg
686
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Uz grobes sinnes meine | Ist ez [werk] uz mir gezwyet.
Gille u. a., M. Beheim
129, 111
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Wir sullen im [gat] in kainer main | wellen, daz er darumb alain | sei weis und auch allmehtig, | Daz er wal mäg erkennen und | wenden unser naturfft all stund.
Argovia
4, 65
, M (
halem.
,
1443
):
um die sachen sprechen wir vsz einhelleclichen in der meynne, dasz die ganz tod vnd absin.
Klein, Oswald
41, 5
(
oobd.
,
1428
):
In gütter main vil zucht ist mir engagent zwar | von ir unsträfflich.
Stackmann u. a., Frauenlob
10, 10, 2
;
Niewöhner, Teichner
445, 85
.
3.
›Liebe; Wohlwollen‹;
vgl.
2
meinen
 6.
Bedeutungsverwandte:
andacht
 4,
anst
,
benedizenz
,
benevolenz
,
1
glimpf
 5,
1
gunst
 4; 7,
günstigkeit
,
gutheit
 3,
liebe
 1; 4.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
125, 48
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Unser lieber herr Jhesu Krist, | der [...] | [...] unser aller haile, | aͮch seld so mit treulicher main | suchet.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin
1, 11, 162
(
schwäb.
,
1471
):
Nach dir so sen ich mich über Iar | In triü vnd stätter main.
Niewöhner, Teichner
112, 107
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
den sein trew gesuczzet hat. | der hat aller menschen mainn.
4.
s.
2
meinen
 8.