maultasche,
die
,der
.›Maulschelle, Ohrfeige‹;
zu
1
maul
1, 2
tasche
.Phraseme:
die scheide
(›das Maul, der Mund‹) eine maultasche kriegen
o. ä. (vgl. den Beleg Gilman, Agricola. Sprichw.
s. v. 1, 337, 2
1
maul
5).Bedeutungsverwandte:
backenstreich
ortalpe
maulstreich
Syntagmen:
eine m. aushalten / haben / tragen, an etw. haben / nemen, jm. eine m. geben, eine m. mit dem kopf bezalen
; etw. ane m. nicht zugehen, jm. eine warnung mit einer m. danken, jn. mit maultaschen traktieren
.Belegblock:
Luther, WA
10, 3, 344, 31
(1522
): er [knecht] troczt wider den hern, als woͤlt er ein maultaschen haben.
Volkmar
121
(Danzig
1596
): ein Backenstreich / Maultasch / Ohrtalpe.
Kurz, Waldis. Esopus
2, 91, 36
(Frankf.
1557
): [Weiber] Mit dem Schwert in der waffel quatschen, | So kriegt die scheyd ein Maultatschen.
Skála, Egerer Urgichtenb.
82, 5
(nwböhm.
, 1571
): Leppoldinger (het) Ime Zuuor wöllen ein Mauhldaschen geben.
Sachs
7, 23, 12
(Nürnb.
1552
): Mein mann thut teglich mit ir buchen. | So zann ich in denn wider an. | Des nimb ich vil maultaschen dran.
Chron. Augsb.
7, 237, 14
(schwäb.
, zu 1550
): so hab hertzog Albrecht dem printzen, [...], mit der flachen hand ain guͦte maulteschen geben.
Qu. Brassó
5, 458, 15
(siebenb.
, 1613
): Hat diese Maultasch ein fuernehmb Hayduk des Bathory mit dem Kopf bezahlet.
Luther, WA
34, 2, 181, 20
; Fastnachtsp.
756, 30
; Sachs
17, 129, 4
; 145, 3
; 20, 212, 33
; Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 299, 14
; Schwäb. Wb.
4, 1547
; Öst. Wb.
4, 816
.