2
matte,
3
matze,
die
;
zu
mhd.
matte / matze
›Decke‹
(
Lexer
1, 2063
), dies über
mlat.
matta
letztlich aus dem Phönikisch-Punischen (
Kluge/S.
2002, 605
).
›einfache, aus Stroh und anderem Pflanzenmaterial geflochtene Matte, grobe Decke; Liegeunterlage‹; ütr.: ›Decke aus Reif‹.
Bedeutungsverwandte:
bambaster
,
decke
(
die
) 2,
flecht
,
gewand
 1,
golter
,
hurt
,
2
kotze
 1,
laken
(
das
),
1
rost
 2,
serge
,
tuch
 1; vgl.
störe
.
Wortbildungen:
mattenflachs
›Wollgras‹ (a. 1542),
mattenmächer
(a. 1364/5).

Belegblock:

Schöpper
87b
(
Dortm.
1550
):
Cento. Kotz / deck golter serge matz.
Joachim, Marienb. Tresslerb.
173, 16
(
preuß.
,
1402
):
11 scot an 8 pf. vor die secke zu neen. item 7 scot vor matten.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
91, 1502
(
Magdeb.
1608
):
ein Tischtug gar spahn newe / | Gewirckt auß matten flachs im hewe.
Reissenberger, Väterb.
2836
(
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Als die matte wol was gut, | So hiez er in zubrechen sie.
Sievers, Oxf. Benedictinerr.
30, 18
(
hess.
,
14. Jh.
):
Ir betgewant sal sin ein bambest und ein matte, ein lilachen und ein heubitpulbe.
Palm, Veter Buoch
33, 24
(
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Do leite der alde ein matten zvischen sie zwei, das sie solden slafen.
Ebd.
57, 17
:
Do begond in verdriezen mvzic zv siczene vnd begonde vz palmen matten vlechten.
Bihlmeyer, Seuse
412, 4
(
alem.
,
14. Jh.
):
der altvatter, den da glustet eines langen mantels; und do er ime nút moht werden, do leite er da fúr an eine lange matten.
Chron. Strassb.
317, 17
(
els.
,
A. 15. Jh.
):
ir cleider worent usser loube und grase gemaht also questen und matzen.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 36
, (
Straßb.
1522
):
alle Matzen und Breter, die er in der Kirchen fand, die legt er under das Bet des Ketzers und oben uff in.
Maaler
284v
(
Zürich
1561
):
Mattenflachs (der) Centunculus. [...]. Matzen / ein decke von strouw / hoͤuw / geflochten.
Voc. Ex quo C
1086
(
1. H. 15. Jh.
):
Cratis [...] ain mat vel hurd.
Rot
328
(
Augsb.
1571
):
Matt, Ein matze / deck / von stro / hew / ruͤren vnd dergleichen geflochten. Jst den Kloster leuten ein gebreuchlichs wort / die in jren Capitelstuben solche matten haben / darauff sie die / so etwas verbrechen / setzen oder legen.
Fuchs, Murner. Geuchmat
1275
(
Basel
1519
):
So kan sy negen / fegen / spynnen, | Mit ruͦben schelen gelt gewynnen, | Mit matzen schütlen in den zellen.
Primisser, Suchenwirt
24, 11
(
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Der May het aufgeloͤset | Di pant, di e verstriket hat | Der Winder mit des reyffen mat.
Ziesemer, Marienb. Konventsb.
117, 11
;
Bihlmeyer, Seuse
362, 2
;
Primisser, a. a. O.
9, 32
;
Schmitt, Ordo rerum
221, 2/4
;
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 81
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
236
;
Schweiz. Id.
4, 610
;
1165
.
Vgl. ferner s. v.
2
barg
 3.