manschlag
I
auch
manschlage
(-an-
Stamm),
manschläge
(-jan-
Stamm),
manschlecke,
manschläger,
manschlegge
(geminiert; zum Verhältnis -gg-
zu -ck-
vgl. Frnhd. Gr. § L
); 48, 2
der
; –/-schlagen
.›Totschläger; Mörder‹; auch Bezug auf den Teufel; Orientierungsfeld:
verflucher
, verräter
, wucherer
; vgl.
1
man
(der
) 1; 2; 3; 4.Meist Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
manschlächte
mörder
Syntagmen:
den m. begreifen, erschlagen / verliesen, der handhaft gezeihen, mit urteil überwinden, zu dem tode verdammen
; jm. einen man m
. (doppelter Akk., ›als Todschläger‹) geben
; der m
. (Subj.) jn. erschlagen, in ein haus kommen, nicht in dreien teidingen vor kommen, die schuld mit dem tode büssen, der m. ein holde des gotteshauses sein
; an dem m. etw. offenbar werden
; der m. des künnes
; der feind des manschlagen
.Belegblock:
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
1, 83, 14
(Straßb.
1466
): Wann do es der kúnig hett gebort er wart derzúrnt: er sant sein her vnd verloß sein manslecken
[Var. 1475
erschluͦg die manschlechter2
–1518: ; Hs. 16. Jh.:
manschlechten;
MürderLuther
1545, Mt. 22, 7: ].
Ebd.
2, 290, 20
: Wann ir habt verlaugent des heiligen vnd des gerechten: vnd iescht eúch zegeben einen man man schleger
[Var. TF, 14.-16. Jh.:
manslecken;
MörderLuther
1545, Apg. 3, 14: ].
Ebd.
7, 198, 5
: Der manschleg
[Var. 1475
manschlaͤchter2
–1518: ;
MörderLuther
1545, Hiob 24, 14: ]
stet auf an dem ersten morgen: vnd erschlecht den gebrestigen. Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
198, 24
(schwäb.
, 14. Jh.
): daz heizet gesündet in den nechsten; alse ez offenbar ist an dem diep und an dem mansleke.
Gierach, Märterb.
12085
(Hs. ˹moobd.
, A. 15. Jh.
˺): daz du [tiefel] wilt mich peswarn, | dü manslekch menschen chünne?
Rössler, Stadtr. Brünn 343, 6 /
12
: Wirt aber der mansleg begriffen an der stat mit plutigem swert, mag daz der richter beweren selb siwenter erwerger leut [...]. Hat aber der richter der czeugen nicht, so bewer er iz selb funft [...], also daz under den czeugen chainer dez manslagen veint sei.
Ebd.
343, 14
f.: Ist aber daz der vorgenant manslag in den drin taidigen nicht vur chumt [...], so schol in der richter echten lazzen und bescreiben [...]. Hat der manslag aber nicht weib noch chinder, so schol man das selb drit tail seins guetes geben czu den chirchen [...]. Und wen ein manslag weschriben wiert, der schol in iars vrist von stat nicht vur chomen.
Rwb
9, 163
; Schweiz. Id.
9, 273
.