manig,
mannig,
malch,
manch,
mang,
2
mänlich,
meng,
menig,
Pronominaladj.,
teils unflekt.,
Indefinitpron.;
hohe Schreib- und Formenvariation infolge von Doppelung des
-n-
, Synkope und Umlaut (gekennzeichnet mit
-ä-
und
-e-
), zusätzlich durch das Suffix
-lich
(
maniglich, mäniglich, menglich
).
1.
›unquantifiziert viele‹, auf eine solche Anzahl zählbarer Bezugsgegebenheiten (Personen, oft
mensch
, oder Sachen, z. B.
jare, vögel, wunden, gebreste, sele
) bezogen, die über der Erwartung liegt oder eine aufmerksame Wahrnehmung verlangt.
Bedeutungsverwandte:
viel
.
Syntagmen:
seltener pronominal als adjektivisch gebraucht, oft flektiert.
Wortbildungen:
mancherwegen
›vielerorts‹,
manchfart
›oft‹,
manigertieren
›verschiedenster Art‹ (
-tieren
entsprechend mnl.
-tiere, -tieren
;
Verwijs/Verdam
328
;
de Vries, Nederlands Etymologisch Woordenboek
1971, 732
),
manighornig
›vielhornig‹,
manigkeit
,
mänigschaft
›große Menge‹,
manigspältig
.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
25176
(
preuß.
,
um 1330
/
40
):
ein teil seltzêner dinge, | dî bin der werlde ringe | manchirwegin sîn geschên.
Helm, H. v. Hesler. Apok.
19138
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Zerastes ist ein krieschich wort | Und dutet „manic hornic“ dort: | [...] |. Ein slange manichornic, | Mortgrimme, tobezornic.
Quint, Eckharts Trakt.
36, 4
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
daz [êwic leben] manic tûsent menschen niht enhânt.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
5789
(
rib.
,
1444
):
Du deis eme verwende hosen an | Ind dar zo edele cleidere drayn | Van varwen ind machsel mannichertieren.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
1282
(
mrhein.
,
um 1335
):
Wir din gebeident han bit ger | in dirre vinstere mange stunt.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
182, 5
(
Frankf.
1535
):
Lebendiger Schwefel gepüluert / treibet auß vergifft / [...] hat manchem menschen geholffen.
Eggers, Psalter
3, 13
(
thür.
,
1378
):
worvmme ist er so vele, di mich erbeiten? mange sten weder mir.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt.
14, 14
(
osächs.
,
1343
):
her gîng ûz und sach manige schare und irbarmete sich ubir sie.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
2, 7
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
des wir [her Tot] [...] vormals doch manigen künstereichen, edeln, [...] leuten sere über den rein haben gegraset.
Kisch, Leipz. Schöffenspr.
452, 8
(
osächs.
,
1523
/
4
):
und ime das [erarbeiten] manchfart dick schwerlich sauer ist worden.
Mönch v. Heilsbronn. Fronl.
35b, 13
(
nobd.
,
E. 14. Jh.
):
dise glust habent in der heilgen schrift manigen namen man haizzett si weinheffen.
Sachs
20, 236, 20
(
Nürnb.
1563
):
Den bekümmert gar manigspeltig, | Daß der pfaff selig sprach iederman.
Vetter, Pred. Taulers
393, 8
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
wie ein wite materie daz ist der dem noch solte gon, das menglich vol sines eigenen willen ist, vol, vol, vol!
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel
131
(
schwäb.
,
1455
):
Dinr tugent marner wyset | Mang ellend sel zuo land, | Die hieß des tüfels pfand | Müst yemer sin beliben.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
106, 31
(
oobd.
,
1349
/
50
):
alsô ist manig dêmüetiger mensch, der inwendig grôzen schatz behalten hât.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
23, 110
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
sein bluet auf ire chlaider flos, | das schuef vil manig wund.
Klein, Oswald
1, 63
(
oobd.
,
1421
):
Des sünders pan, | die ist so aubenteurlichen verrichtet | mit mangen hübschen, klügen latz.
Voc. Ex quo, M
603
(
oobd.
,
1468
):
Multitudo menigschaft [...] manigkeit.
Roth, E. v. Wildenberg
71, 8
(
moobd.
,
v. 1493
):
do mänigklich von der grossen macht wegen verzagt hetten, die die heiden hetten.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
28, 27
(
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
aber manigs mensch muest an leyb und guet darumb verderben.
Chron. Köln
1, 787
;
Wyss, Limb. Chron.
26, 20
;
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
153, 20
;
Jahr, H. v. Mügeln
947
;
Mönch v. Heilsbronn. a. a. O.
36a, 8
;
Kurz, Murner. Luth. Narr
2271
;
Klein, a. a. O.
2, 16
;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
7, 29
.
Vgl. ferner s. v.
1
aue
 1.
2.
›unquantifiziert viel, vieles‹, bezogen auf kontinuative, kollektive, sog. ,abstrakte‘ Bezugsgrößen, die in der Regel nicht der Zählung unterworfen werden; oft mit Tendenz zu ›vielerlei, vielgestaltig, vielfacher Art‹.
Syntagmen
(meist flektiert):
maniger gebrauch / kummer / ser / sin / schade / überlast, manige gnade / sorge
; unflektiert:
manig list / pein / tugend / weisheit
.
Wortbildungen:
manigformig
›vielgestaltig‹,
mänigkeit
›Menge, Quantität‹,
manigpar
2 ›vielerlei‹ (
par
wohl entsprechend
par
 5),
manigschlacht
(dazu bdv.:
mancherhand
 1,
mancherlei
 1).

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
592, 2724
(
Magdeb.
1608
):
Es wird manch list dabey erdicht / | Da man zuvor nicht auffgesonnen.
Karnein, Salm. u. Morolf
1, 5
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
das was der kunig Salmon, | der manig wißheit geriet.
Hübner, Buch Daniel
6072
(
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Wie daz sine wirde lanc | Vor der crefte vursten dranc | Unde nam em offenbar | Opfer dienstes manicpar.
Eggers, Psalter
6, 12
(
thür.
,
1378
):
ich aber getruwe in mancher diner gnade.
Scholz, Lanfrank. Chir. Parva
237r, 6
(
md.
/
oobd.
,
1446
/
8
):
Von der angeprantten kolera, [...] / czu einer manerley drüß nacher der ma/nickeit der feuttikeyt vnd nach mancher/leykeit der stat vnd nach mancherley der / sterke vnd kranckheÿt des gelides.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
12
(
Nürnb.
1517
):
domit geoffnet werde die manigformig weißheit gots.
Rupprich, Dürer
1, 155, 41
(
nobd.
,
1520
):
allerleÿ wunderbahrlicher ding zu maniglichem brauch.
Chron. Strassb.
46, 11
(
els.
,
1362
):
die zwene wurdent dem kunige gegeben und wurdent gepineget in manigen weg.
Wiessner, Wittenw. Ring
4231
(
ohalem.
,
1400
/
08
):
[klaider] Van lein und paumwull manigschlacht.
Schib, H. Stockar
129, 6
(
halem.
,
1520
/
9
):
und vil mit inen erlitten und ain grosen, mienklichen ko(mer) gehian.
Sappler, H. Kaufringer
21, 18
(
schwäb.
, Hs.
1472
):
der hett von frost manig ser; | hunger und durst tätt im wee, | die reifen und der kalte schnee.
Klein, Oswald
1, 51
(
oobd.
,
1421
):
durch manchen grossen überlast | emphrembt si mir die gail.
Haage, Hesel. Arzneib.
11v, 15
(Hs. ˹
noobd.
/
md.
,
E. 15. Jh.
˺):
Ist des haren vil und maniger schlachte varb, so ist der leib aller befangen mit siechtum.
Bauer, Imitatio Haller
86, 1
(
tir.
,
1466
):
Wand got der herr der rett mit vns durch vil mannig sinn an die enpfhahung der menschleichen personen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 42, 3
;
Sappler, a. a. O.
2, 22
.
Vgl. ferner s. v.
anhang
 12,
ausfaren
 1.
3.
›vergleichsweise quantifiziert viele, viel‹, auf eine bestimmte Anzahl von Bezugsgegebenheiten bezogen, mehrfach auf genau diejenige Anzahl, die im Text als bekannt verausgesetzt wird (Muster:
also manig pfarre, so manig lerer
); vereinzelt stehen an Stelle zählbarer Gegebenheiten auch Kontinuativa (
nebel, gewette
3).
Bedeutungsverwandte:
viel
.

Belegblock:

Luther, WA
32, 241, 2
(
1530
):
Sic est ecclesia Christiana vol yrtung, also manig pfarr, so manig lerer.
Beckers, Bauernpr.
55, 12
(
Köln
1515
/
18
):
wie vyll daw im mertzen synt / so vil reiffen komen na paschen. Als mannich neuel kompt in dem Augsten.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
245, 29
(
thür.
,
1474
):
so muß her ydeme schepphin, der an daz orteil gefolget hat, syne busse gebin unde deme richter also mannigk gewette.
Schönbach, Adt. Pred.
25, 6
(
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
und [du] solt vermiden alle houbetsŭnden, wanne als manige du der hast, also manigen apgot tregestu.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt.
16, 9
(
osächs.
,
1343
):
betrachtet di funf brôt und funf tûsent menschen, und wî manigen
[
Luther
1545:
viel
]
korb nâmet ir ûf?
Jerouschek, Nürnb. Hexenh.
1r, 42
(
obd.
,
1491
):
der einfal des capitels lert von ersten wie mãgen kuntschaffter der richter soll habñ zuͦm swere͂.
Geier, Stadtr. Überl.
301, 26
(
nalem.
,
1520
):
sollen volgends berürte eniklin [...], obbestimpte verfangenschaft ganz, [...], mitainander durchauß in die heupter aichelnweise gleich erben und thailen, als manig mund, als manig pfund.
Maaler
282v
(
Zürich
1561
):
Als Mancher kopff / als mancher siñ / Als vil der leüten / so vil der meinunge͂ / Als mancher bauwr / als manche Juppen.
Rohland, Schäden
475
;
Piirainen, Igl. Bergr.
26b, 27
.
4.
›jeder, jedermann (als einzelner innerhalb einer Gesamtheit); alle, alle zusammen‹; auch ›irgendein‹.
Bedeutungsverwandte:
2
al
(Adj.) 2,
jederman
,
jeglicher
.
Gegensätze:
wenig
.
Syntagmen
(subst. Gebrauch, meist unflektiert):
mäniglich
(Akk.obj.)
warnen
;
mäniglich
(Subj.)
klagen / schlafen / sprechen / aufmerken, etw. tun / vernemen, sich nach etw. richten, über etw. erschrecken, verstehen, das [...], zins geben, nuz suchen, sich an etw. binden, js. tapferkeit loben, geachtet werden, zu [...]
;
mänlich
(Dat.)
etw. verschweigen, mäniglichen
(Dat.)
bekant, zu wissen (sein), etw. kund tun, mäniglich unerkant sein, verborgen sein, was [...]
;
ane mänigliches hindernis leben, sich gegen mäniglichen erlich verhalten, von mäniglich in eren gehalten sein, für tot gehalten werden, von mäniglich zeter geschrieren sein, vor mäniglich etw. aufsetzen / erzeigen
.

Belegblock:

Luther, WA
17, 2, 475, 22
(
1527
):
Hüte sich, wer da kan, Jch wil meniglich hiemit gewarnet haben.
Große, Schwabensp.
101a, 31
(Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Jz mach wol manlich sinen schaden vorswighen, ob her wel.
Chron. Köln
1, 2546
(
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Do pinde sich mallich an’t vurveichten | dat sy
[Bürger]
die stat in vryheit breichten.
Ebd.
2, 449, 19
(
Köln
1499
):
ind dat mallich sin eigen nutz zo vil suchet ind alzo wenich dem gemeinen goede getruwelich furderlich sint.
Knape, Messerschmidt. Bris.
16, 17
(
Frankf./M.
1559
):
das jederman seine augen vnd gesicht / auff jhn hat / vnd meniglich / seine Ritterliche dapfferkeit lobet.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
31, 7
(
Frankf./M.
1568
):
Jn meiner Muͤntz schlag ich [Muͤntzmeister] gericht / | Gute Muͤntz an kern vnd gewicht / | [...] | Vnd gut alt Thurnis / aller mennig | Zu gut /in recht guter Landewerung.
Leman, Kulm. Recht
2, 3, 19
(
Thorn
1584
):
dy andern alle entgeen allenthalben menlich selb schende.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
1, 16
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
von mir und aller menniglich sei über euch ernstlich zeter! geschriren.
Chron. Strassb.
280, 4
(
els.
,
15. Jh.
):
Künig Nabuchodonosor [...] det machen eine güldin süle und die anebetten für got. das det menglich.
Wickram
4, 12, 6
(
Straßb.
1556
):
ein reicher tugentsamer Kauffherr / [...] / welcher von mengklich jung unnd alten / in hohem wert gehalten was.
Bernoulli, Basler Chron.
4, 215, 28
(
alem.
,
1444
):
der iegklich muͦs 1 lb. one gnade ze besserung geben; da wisse sich menglich nach ze richtende.
Jörg, Salat. Reformationschr.
306, 25
(
halem.
,
1534
/
5
):
das mencklich / zins / zechenden / [...] / gebend wie von allter har.
Dierauer, Chron. Zürich
165, 7
(
halem.
,
1415
/
20
):
Es ist ze wissen menlichen und offen fuͤr war, das [...].
Andreae. Ber. Nachtmal
24r, 7
([
Augsb.
]
1557
):
auff das maͤnigklich verstehe / was die wahre Consecration sey.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 784, 40
(
schwäb.
,
1622
):
Solle auch jeglicher jud und jüdin, [...], ihr gewönlich judenzeichen, damit sie menniglichen bekannt, offentlich herumbgetragen.
Turmair
5, 8, 1
(
moobd.
,
1522
/
33
):
solten die Baiern frei und ir selbs herren sein, [...] on männiglichs hindernus leben.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
191, 45
(
m/soobd.
,
17. Jh.
):
Eß sollen sich alle burger ehrlich [...] gegen meniklichen verhalten.
Qu. Brassó
5, 437, 18
(
siebenb.
,
n. 1646
):
Am Neuen Jahrstag ist ein so grausamer Wind gewest, daß männinglich drüber erschrocken ist.
Chron. Magdeb.
2, 34, 7
;
Chron. Köln
1, 3134
;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
26
;
Sachs
2, 229, 39
;
Roloff, Brant. Tsp.
42
;
Stackmann u. a., Frauenlob
51, 13
;
Adomatis u. a., J. Murer. Nab.
899
;
Eschenloher. Medicus
45, 4
;
Chron. Augsb.
8, 164,
Anm. 2;
Andreae. a. a. O.
18v, 18
;
Drescher, Hartlieb. Caes.
294, 32
;
Weber, Füetrer. Poyt.
89, 7
;
Turmair
1, 55, 19
;
4, 889, 3
;
Vorarlb. Wb.
2, 351
.
Vgl. ferner s. v.
aufmerken
 2.
5.
›manche, manch einer; einige‹, jeweils unquantifiziert bezogen auf zählbare Bezugspersonen und -sachen.
Gegensätze:
einer
(s. v.
ein
, Adj., 2).
Syntagmen
(meist adjektivisch und dann in der Regel flektiert, teils nominal gebraucht):
maniger diener / gelerte / lerer / man
(vielfach)
/ meister / nar / manige fürstin / sünde / nacht, maniges mensche
,
manig land, manig ritter
; ˹
manigen zeiten, zu maniger zeit
˺ ›manchmal‹; nominal:
manig(er) klagen, auf dem bette liegen, die ehe brechen, dem anderen abbrechen
›schaden‹,
maniges lange
[wo]
stehen / warten
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok.
6784
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Wes mac in Got gedanken dan, | Swen sie mencheren
[Komp.: ›mehrere‹]
man | Vorterben dan sie generet han?
Froning, Alsf. Passionssp.
403
(
ohess.
,
1501ff.
):
mancher [gelarte] selber die ehe bricht.
Sachs
3, 222, 1
(
Nürnb.
1531
):
so begibt sich mengen zeyten, | Das du verkriegest all dein gut.
Vetter, Pred. Taulers
94, 23
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
wie unbegriffenlich sorglich menglich dem andern daz sine abebrichet.
Cirurgia H. Brunschwig
30ra, 3
(
Straßb.
[
1497
]):
Zuͦ dem etwan mancher guͦter meister berufft wart die vnd’stūden im das isen vß zuͦ zichen.
Kurz, Murner. Luth. Narr
1400
(
Straßb.
1522
):
So manchs mensch zuͦr kirchen wil gon, | Das sol ein eigne schellen hon.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 189, 11
(
Hagenau
1534
):
Es ist manchem armen / fromen / erbarn manne leydt gewesen das unordenliche wesen der bawern.
Martin, H. v. Sachsenh. Jesus
138
(
schwäb.
,
1455
):
Als noch vil manger lerer tuͦt, | Der lert und volgt doch selber nicht.
Sappler, H. Kaufringer
14, 455
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
der grauf und manig ritter cluog | [...] | wurden da gesetzt ze tisch.
Chron. Augsb.
4, 379, 6
(
schwäb.
,
v. 1536
):
ist menigs
[›manch einer‹]
lenger dann ain halben tag da gestanden und darauff [flaisch] gewartot, und ist im denhot kains worden.
Schlosser, H. v. Sachsenh. Mörin
4457
(
schwäb.
,
1453
):
die [froͮwen vil] schiessen naͮch dem aberzil | Und felen doch an mangem man.
Klein, Oswald
12, 40
(
oobd.
,
1416
):
manche fürstin schöne, | die mich zu schallen
›singen‹
mit ir bat.
Ebd.
17, 29
(
1410
):
Zu manger zeit kompt dir mit neid | Scherock mit grossem widerstreit.
Weber, Füetrer. Poyt.
127, 1
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Durch manig lanndt gevaren | pin ich nach süesser mynn.
Winter, Nöst. Weist.
2, 915, 8
(
moobd.
,
1424
/
1633
):
ob ainer oder menücher solch weg nit machen oder bessern wolt, der ist darumb wandlwartig.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
300
;
Reichmann, Dietrich. Schrr.
145, 13
;
Meisen u. a., J. Eck
49, 5
;
Chron. Augsb.
7, 425, 4
;
Hohmann, H. v. Langenstein. Quästio
183, 9
;
Klein, a. a. O.
1, 33
;
5, 2
;
19, 163
.
Vgl. ferner s. v.
andächte
.
6.
in phrasematischer Verwendung belegt.
Oobd.
Phraseme:
einer oder meniger
›der eine oder andere‹.

Belegblock:

Herzog, Landsh. UB
669, 21
(
moobd.
,
1400
):
ob wir daz fuͤrbaz ewichlich inndert uberfuͤrn, [...], vnser ainer oder vnser meniger, [...], den ist dann zuͤ stund die uorgen(an)t stat ewiclich verpoten.
Mell u. a., Steir. Taid.
99, 16
(
m/soobd.
,
15.
/
16. Jh.
):
wan ain armer man oder ain ander der segser ain oder menigeren zu merkenleichen sachen bedarf und (die) nicht kemen, [...], der ist ze wandel vervallen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
2, 28
, (
m/soobd.
,
1448
):
ob einer oder meniger meines herren von Admund urbar nicht paulich innhilt an ackern, wisen, zeunen, [...], damit meines herren urbar abslipf würt, was darumb recht sei.
Ebd.
40, 35
(
1508
):
das meins gnädigen herrn von Admund hindersassen und holden, ainer oder meniger, mit tod abgett.